Helene Bertha Amalia Riefenstahl (* 22. August 1902 in Berlin; † 8. September 2003 in Pöcking) war eine deutsche Tänzerin, Schauspielerin, Filmregisseurin und Fotografin.
Leni Riefenstahl kam am 22. August 1902 als Helene Bertha Amalia Riefenstahl in Berlin-Wedding
zur Welt. Ihr Vater, ein gelernter Zimmermann, später Installateur, war
Alfred Riefenstahl, ihre Mutter Bertha Ida Riefenstahl, geborene
Scherlach. Zweieinhalb Jahre später wurde ihr Bruder Heinz Riefenstahl
geboren.
1907 wurde Riefenstahl Mitglied im Schwimmclub Nixe. Sie trat
einem Turnverein bei und lernte Rollschuh- und Schlittschuhlaufen.
Außerdem nahm sie fünf Jahre Klavierunterricht. 1918 beendete sie ihre
Schulausbildung mit der mittleren Reife am Kollmorgenschen Lyzeum in
Berlin.
Im selben Jahr nahm sie ohne Erlaubnis ihres Vaters und mit
Unterstützung ihrer Mutter Berta Riefenstahl Tanzunterricht an der
Helene-Grimm-Reiter-Schule. Dort standen Ausdruckstanz und Ballett
auf dem Programm. Nach dem ersten öffentlichen Auftritt kam es zu
Auseinandersetzungen mit ihrem sehr autoritären Vater. Alfred
Riefenstahl erwartete von seiner Frau und seiner Tochter absoluten
Gehorsam. Dass diese ihn monatelang belogen hatten, führte zu einer
schweren familiären Krise. Um nicht in ein Internat geschickt zu werden,
ging Leni Riefenstahl an die Staatliche Kunstgewerbeschule in Berlin,
wo sie kurzzeitig Malerei lernte.
1919 schickte sie ihr Vater trotzdem auf ein Pensionat in Thale im Harz. Dort übte sie heimlich Tanzen, spielte Theater und besuchte die Aufführungen der Freilichtbühne Thale.
Nach einem Jahr durfte sie das Pensionat verlassen. Daraufhin arbeitete
sie bis 1923 als Sekretärin im Betrieb ihres Vaters und lernte
Schreibmaschine, Stenographie und Buchhaltung. Außerdem durfte Leni
Riefenstahl offiziell Tanzstunden an der Grimm-Reiter-Schule nehmen und
auch öffentlich auftreten. Nebenbei spielte sie Tennis. Nach einer
erneuten Auseinandersetzung mit dem Vater, die zum Auszug der Tochter
aus der elterlichen Wohnung führte, erklärte sich Alfred Riefenstahl mit
den Bühnenträumen seiner Tochter einverstanden.
Von 1921 bis 1923 erhielt sie eine klassische Ballettausbildung bei Eugenie Eduardowa, einer ehemaligen Tänzerin aus Sankt Petersburg. Zusätzlich lernte sie Ausdruckstanz an der Jutta-Klamt-Schule. 1923 ging sie für ein halbes Jahr nach Dresden in die Schule von Mary Wigman.
Ihren ersten Solo-Auftritt hatte sie am 23. Oktober 1923 in München.
Bis 1924 folgte eine Tournee als Solotänzerin mit Auftritten bei
Kammerspielen am Deutschen Theater
in Berlin, in Frankfurt am Main, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Dresden,
Kiel, Stettin, Zürich, Innsbruck und Prag. Eine Bänderzerrung am Knie
beendete schon nach einem halben Jahr die tänzerische Bühnenkarriere von
Leni Riefenstahl.
Quelle: Wikipedia
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