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Samstag, 12. November 2011

Sarabande

Die Sarabande ist seit etwa 1650 als höfische Tanzform der Barockmusik ein häufiger, ursprünglich fester Kernsatz der barocken Suite:
Allemande — Courante — Sarabande — Gigue.
Die Sarabande soll sich aus einem andalusischen Fruchtbarkeitstanz entwickelt haben, dessen Herkunft entweder aus der arabischen Refrainform oder aus mexikanischen Quellen abzuleiten ist. Die Bezeichnung tritt 1569 in Spanien auf im Zusammenhang mit einer Sarabande von Pedro de Trejo, die zum Fronleichnamsfest gesungen wurde. Noch ältere Quellen deuten auf einen lateinamerikanischen Ursprung hin: Ein Gedicht aus Panama von Fernando Guzmán Mexía von 1539 erwähnt einen Tanz namens Zarabanda.

In Spanien 1583 wurde die Sarabande durch König Philipp II. zeitweise verboten, weil es sich bei der damaligen Form um einen exotischen, wilden und lasziven Paartanz gehandelt hat, zu dem unschickliche Texte gesungen wurden. Das Tempo wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach und nach verhaltener. So findet man vor dieser Wende zahlreiche Beispiele von ursprünglichen Sarabanden, die mit Satzüberschriften Presto oder Prestissimo versehen sind. Noch Tomaso Albinoni fügt 1701 in seinen Balletti a tre Op. 3 den Sarabanden den Zusatz „Allegro“ hinzu, der hier für fröhlich steht.
Kennzeichnende Merkmale der Sarabande sind:
  • Getragen-gravitätischer 3/2- oder 3/4-Takt
  • Punktierung und Betonung der zweiten Zählzeit (ordo artificialis), häufig durch Harmoniewechsel.
  • Einteilung meist in zweimal acht Takte, unterteilt in vier Untergruppen zu zwei Takten: „Stollen, Stollen, Stollen, Abgesang“
  • Bis auf den Anfangstakt beginnt jede Phrase in der Regel mit einem Auftakt.
Der Musiker Jon Lord hat unter diesem Namen 1975 ein Album aufgenommen, welches sich an die musikalische Form der Barockmusik anlehnte.

Quelle: Wikipedia

Freitag, 7. Oktober 2011

Mowashahat

Der historische Mowashahat ist ein Kunsttanz zu höfischer Musik, der während der Kalifenzeit (Kalifat von Cordoba) zur Unterhaltung bei Hofe oder zu privaten Festlichkeiten höher gestellter Personenkreise von professionellen Tänzerinnen vorgeführt wurde. Ursprünglich aus Andalusien kommend verbreitete er sich über den Maghreb bis nach Ägypten und ist heute weltweit als Bühnentanz zu finden. Die Tanzform wird deshalb zu den Historischen Tänzen gezählt, weil die Rekonstruktion nach alten Notizen, Gemälden und Zeichnungen (wie bei historischen Tänzen oft der Fall) vorgenommen worden ist. Belegbar überliefert sind lediglich die Musikstücke des Mowashahat, die in umfangreichen Werken bis heute erhalten sind.

Typische Stil-Elemente des Mowashahat sind Schleier, Tücher und grazile Arm- und Handbewegungen die die verspielte Musik untermalen. Arabesken, elegante Drehungen und fließende Schrittfolgen, sowie formschöne Bühnenbilder und -formationen machen den besonderen Reiz dieses Tanzstiles aus. Der Mowashahat kann als Solist und in der Gruppe getanzt werden. 

Optisch wird beim Mowashahat eine Pluderhose mit einer langen Bluse und einer kurzen Weste getragen, auch bodenlange Kleider eignen sich für den Mowashahat gut. Ein Hut oder eine Mütze (meist mit Schleier aufgesteckt) und Schuhe sind ein wesentliches Stilelement und somit essentiell für das Kostüm. Seide, Brokat und edle Stickereien verzieren die Kostüme ebenso wie gold-durchwirkte Stoffe. Der Schmuck ist meist aus Gold und wird in Form von Ketten, Armreifen und Fußbändern getragen. Münzschmuck im herkömmlichen Sinne wird nur begrenzt eingesetzt.

Quelle: Maharet

Sonntag, 2. Oktober 2011

Mowashahat

Der Arabisch-andalusische Tanz wird auch als Muwaschahat (‚Strophengedicht‘) bezeichnet. Dieser Tanz gehört zu den höfischen Tänzen. Er war ursprünglich nicht als Solotanz, sondern als Gruppentanz aufgeführt und wurde in Al-Andalus zur Zeit des maurischen Spaniens (etwa zwischen 711 und 1492) an den Höfen von Córdoba und Granada getanzt.

Die Rhythmen der verwendeten Musik variieren vom 4/4- und 8/4- bis zum 10/8-Takt. Aber auch andere Rhythmen wie z.B. der 2/4-, 3/4- oder 6/8-Takt sind üblich. Bei den Gesangsstücken werden auch 32/8-Takte verwendet. Für Ägypten wurde die arabisch-andalusische Musik in diesem Stil von Fuad Abd el Magid in den 1970er-Jahren in Kairo rekonstruiert. Eine andere Art des Muwaschahat hat sich in Marokko und Tunesien erhalten. Die alte Tradition dieser Tanzform ist in Syrien erhalten geblieben. Hier wird diese Musikform (sowohl mit Gesang und auch als reine Tanzmusik) weiterhin gepflegt (z.B. vom bekannten Omeija-Gruppe).

Es gibt fast keine überlieferten Abbildungen der Kleidung der Tänzer. Sicher sahen die Tänzer/-innen ähnlich aus wie es heute in Syrien noch üblich ist. Auch die Rekonstruktionen der Muwaschahat-Kostüme der bekannten ägyptischen Reda-Gruppe liegen im Bereich des Möglichen. Es können halbenge lange Hosen getragen worden sein, hüftlange Blusen oder Jacken, mit oder auch ohne Hüftbetonung. Als Kopfbedeckung sind Hütchen bekannt (ähnlich der Pillbox).

Der arabisch-andalusische Tanz wird mit vielen Arabesken getanzt, insgesamt ist der Stil stark vom Bellett beeinflusst. Ein bewegliches Rückgrat, kleine Schritte, sehr ausgefeilte und graziöse Arm-und Handbewegungen, sind typische Bestandteile des Tanzes. Es werden weniger Hüftbewegung eingesetzt als im orientalischen Tanz sonst üblich ist, und wenn dann eher weich. Der Einbau von Bodenteilen ist im begrenztem Umfang möglich. Den Einsatz von Tambourinen oder zwei Tüchern, kann man ebenfalls oft sehen.

Quelle: Wikipedia