Kastagnetten (sprich „Kastanjetten“, nach dem französischen castagnettes; spanisch: castañuelas) sind paarweise zu spielende Klappern, die besonders zur rhythmischen Begleitung geeignet sind.
Das Perkussionsinstrument besteht aus zwei schalenförmig ausgehöhlten Muscheln (conchas), die normalerweise aus Hartholz gefertigt sind, heute aber oft auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt werden.
Mit dem an einem Ende angebrachten Band, das die beiden Kastagnettenblätter miteinander verbindet, werden die Muscheln an einem Finger (in der Regel am Daumen, früher und bei bestimmten regionalen Tänzen auch heute noch am Mittelfinger) befestigt, und man lässt sie mithilfe der anderen Finger gegeneinander schnellen.
Lose Sammlung von Artikeln und Informationsmaterial zu den verschiedenen Tanzstilen der Welt. Was ursprünglich als Einzel-Recherchen begann, wurde im Laufe der Zeit so umfangreich, daß ein neues Archivierungs-System her musste. In diesem Blog ist dies mit wenigen Handgriffen möglich.
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Mittwoch, 4. April 2012
Dienstag, 20. März 2012
Flamenco
Zwischen Gesang und Tanz herrscht ein komplexes Wechselspiel, das für
den ungeübten Zuschauer kaum zu durchschauen ist, aber sehr strengen
Regeln folgt. Männer und Frauen tanzen normalerweise allein, also nicht
paarweise.
Auf Bühnen werden einstudierte Choreographien vorgetanzt. Dabei werden normalerweise traditionelle Elemente und Schritte verwendet, die nur sehr fortgeschrittene Tänzer und Tänzerinnen spontan im Wechselspiel mit dem Sänger zusammenstellen können. Wenn Flamencotänzer und -tänzerinnen eine klassische Tanzausbildung genossen haben, werden auch Flamencotänze mit neueren Tanzschritten verbunden (z. B. Joaquin Cortés, Israel Galvan).
Auf Bühnen werden einstudierte Choreographien vorgetanzt. Dabei werden normalerweise traditionelle Elemente und Schritte verwendet, die nur sehr fortgeschrittene Tänzer und Tänzerinnen spontan im Wechselspiel mit dem Sänger zusammenstellen können. Wenn Flamencotänzer und -tänzerinnen eine klassische Tanzausbildung genossen haben, werden auch Flamencotänze mit neueren Tanzschritten verbunden (z. B. Joaquin Cortés, Israel Galvan).
Samstag, 17. März 2012
Flamenco-Klatschen - Palmas
Palmas bezeichnet im Flamenco
das rhythmische Klatschen mit den Händen. Man unterscheidet dabei
zwischen dem lauter und heller klingenden Ton (Palmas Fuertes, auch
Palmas claras oder Palmas agudas), wenn man mit den Fingern der einen
Hand in den Handteller der anderen Hand schlägt und dem dumpfer und
zurückhaltender klingenden Ton (Palmas Sordas), den man durch das
Schlagen der beiden Handflächen gegeneinander erzeugen kann.
Mehrere Palmeros (so nennt man die Musiker eines Flamenco-Ensembles, die beim gemeinsamen Musizieren den Rhythmus mit dem Klatschen der Hände erzeugen) schaffen durch die Kombination verschiedener Rhythmusvariationen äußerst komplexe Klangbilder.
Sehr traditionell orientierte Flamenco-Ensembles verzichten manchmal auf weitere Percussionsinstumente und setzten lieber mehrere Palmeros ein.
Quelle: Wikipedia
Mehrere Palmeros (so nennt man die Musiker eines Flamenco-Ensembles, die beim gemeinsamen Musizieren den Rhythmus mit dem Klatschen der Hände erzeugen) schaffen durch die Kombination verschiedener Rhythmusvariationen äußerst komplexe Klangbilder.
Sehr traditionell orientierte Flamenco-Ensembles verzichten manchmal auf weitere Percussionsinstumente und setzten lieber mehrere Palmeros ein.
Quelle: Wikipedia
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Mittwoch, 29. Februar 2012
Der Flamenco im 19. Jahrhundert
Durch die militärische Übermacht der napoleonischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg wird eine starke Widerstandsbewegung innerhalb des gesamten spanischen Volkes ausgelöst, die sich in Guerillagruppen organisiert. Es wird von vielen Heldentaten berichtet, aber auch von den zahlreichen Opfern in der Zivilbevölkerung.
Als der Krieg schließlich beendet ist, verbleibt ein spanischer Nationalstolz, der dem aufgeklärten Franzosentum die bodenständige Gestalt des majo entgegenstellt, den Archetypus des Individualismus, der Eleganz und der Urwüchsigkeit. In diesem Umfeld tritt die Mode des Zigeunerischen ihren Siegeszug an.
Als der Krieg schließlich beendet ist, verbleibt ein spanischer Nationalstolz, der dem aufgeklärten Franzosentum die bodenständige Gestalt des majo entgegenstellt, den Archetypus des Individualismus, der Eleganz und der Urwüchsigkeit. In diesem Umfeld tritt die Mode des Zigeunerischen ihren Siegeszug an.
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Mittwoch, 22. Februar 2012
Geschichte des Flamenco III
Einfluss der Gitanos
Ihre Eigenart als umherziehendes Volk bestimmte einerseits, dass die Kalé – auch Gitanos genannt – als Verbindung zwischen der maurischen Minderheit und der städtischen Kultur fungierten. Andererseits widmeten sich viele von ihnen dem andalusischen Gesang und Tanz, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, so dass sie sich mit der Zeit zu den Hauptvertretern der Flamencokunst entwickelten.
Afrikanischer Einfluss
Der mögliche Einfluss, den die schwarzafrikanische Musikkultur unmittelbar auf die andalusische Musik gehabt haben könnte, ist noch wenig untersucht. Die Anwesenheit afrikanischer Sklaven in Sevilla und Cádiz, den beiden Zentren des Überseehandels mit den amerikanischen Kolonien, ist jedenfalls ab dem 15. Jahrhundert belegt.
In der für Teile des afrikanischen Kulturraums typischen polymetrischen Struktur und in der Etymologie der Tanguillos de Cádiz sehen einige Forscher Parallelen.
Hispanoamerikanischer Einfluss
Zwei der wichtigsten Ursprungsorte des Flamenco, Sevilla und Cádiz, hatten über drei Jahrhunderte das Monopol auf den Handel mit Amerika, wodurch ein kulturelle Austausch entstand. Es reichte von der Gastronomie bis zur Architektur und schloss den Flamenco und die cantes mit ein, die daher cantes de ida y vuelta (Gesänge des Hin- und Rückwegs) genannt werden.
Sie reisten mit den ersten spanischen Siedlern nach Amerika, mischten sich mit afrikanischen Elementen und entwickelten sich unabhängig weiter. Mit dem Verlust der Kolonien kehrten sie zurück und verschmolzen zu neuen palos.
Nordspanischer Einfluss
Während des Unabhängigkeitskrieges wurde Cádiz zur Hauptstadt des widerständischen Spanien, so dass das andalusische Liedrepertoire auch eine Beeinflussung durch die nordspanische Musik, insbesondere der Jota aus den Regionen Aragón und Navarra erfuhr. Thematik, Tonalität und Form dieses Einflusses lassen sich in den andalusischen alegrías nachweisen.
Quelle: Wikipedia
Ihre Eigenart als umherziehendes Volk bestimmte einerseits, dass die Kalé – auch Gitanos genannt – als Verbindung zwischen der maurischen Minderheit und der städtischen Kultur fungierten. Andererseits widmeten sich viele von ihnen dem andalusischen Gesang und Tanz, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, so dass sie sich mit der Zeit zu den Hauptvertretern der Flamencokunst entwickelten.
Afrikanischer Einfluss
Der mögliche Einfluss, den die schwarzafrikanische Musikkultur unmittelbar auf die andalusische Musik gehabt haben könnte, ist noch wenig untersucht. Die Anwesenheit afrikanischer Sklaven in Sevilla und Cádiz, den beiden Zentren des Überseehandels mit den amerikanischen Kolonien, ist jedenfalls ab dem 15. Jahrhundert belegt.
In der für Teile des afrikanischen Kulturraums typischen polymetrischen Struktur und in der Etymologie der Tanguillos de Cádiz sehen einige Forscher Parallelen.
Hispanoamerikanischer Einfluss
Zwei der wichtigsten Ursprungsorte des Flamenco, Sevilla und Cádiz, hatten über drei Jahrhunderte das Monopol auf den Handel mit Amerika, wodurch ein kulturelle Austausch entstand. Es reichte von der Gastronomie bis zur Architektur und schloss den Flamenco und die cantes mit ein, die daher cantes de ida y vuelta (Gesänge des Hin- und Rückwegs) genannt werden.
Sie reisten mit den ersten spanischen Siedlern nach Amerika, mischten sich mit afrikanischen Elementen und entwickelten sich unabhängig weiter. Mit dem Verlust der Kolonien kehrten sie zurück und verschmolzen zu neuen palos.
Nordspanischer Einfluss
Während des Unabhängigkeitskrieges wurde Cádiz zur Hauptstadt des widerständischen Spanien, so dass das andalusische Liedrepertoire auch eine Beeinflussung durch die nordspanische Musik, insbesondere der Jota aus den Regionen Aragón und Navarra erfuhr. Thematik, Tonalität und Form dieses Einflusses lassen sich in den andalusischen alegrías nachweisen.
Quelle: Wikipedia
Mittwoch, 15. Februar 2012
Geschichte des Flamenco II
Kastilischer Einfluss
Die kastilische Eroberung des unteren Andalusien im 13. Jahrhundert bringt die Form der Romanze ins Tal des Guadalquivir. Eine Quelle für die im 19. Jahrhundert einsetzende Sammlung von Romanzen waren die Gitanos, die sich professionell dem Flamenco-Gesang widmeten. Sie gaben Versionen dieser Romanzen wieder und weiter, die aus der Zeit stammten, bevor ihre eigene Volksgruppe nach Spanien gekommen war.Nach Ansicht der frühen Forschung wurden einzelne Strophen der Romanzen aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst, verändert und neu formuliert um in einfache, bekannte coplas verwandelt zu werden. Meist bediente man sich ihrer rhythmischen und metrischen Basis, um eine eigene Thematik darauf zu übertragen, wodurch schließlich eine eigene lyrische Untergattung entstand, die von Autoren wie Fernán Caballero, Demófilo und Schuchardt dokumentiert wurde.
Jüdische Einflüsse
Es wird hier ein doppelter Einfluss vermutet. Den ersten Einfluss stellt die frühchristliche Liturgie dar, die mit der griechisch-lateinischen Kultur des östlichen Mittelmeerraumes verbunden war. Sie erhielt sich dank des Respekts, den die muslimischen Eroberer gegenüber Juden und Mozarabern während der Epochen des Emirates, des Kalifates und der Taifas zeigten. Manche Flamencologen schreiben diesem Einfluss die Melodien der einfachen tonás zu.Auf der anderen Seite wird den kastilisierten Juden des Mittelalters ein Einfluss zugeschrieben, der an musikalische Ähnlichkeiten einiger palos mit der Musik der türkischen und balkanischen Sephardim festgemacht wird, sowie an dem kryptischen Inhalt einiger Flamenco-Texte, besonders der peteneras (z. B. Bella Judía) und saetas.
Maurischer Einfluss
Von der kastilischen Rückeroberung des Königreiches von Granada Ende des 15. Jahrhunderts an findet eine Neubesiedlung des oberen Andalusien statt, während gleichzeitig noch hunderttausende von Mauren dort lebten. Sie sind Erben der hispano-romanischen und andalusischen Kultur des Südens der Halbinsel. Die neuen Siedler schreiben jener zamra maurischen Ursprung zu, die die Andalusier als hispano-romanische Erfindung betrachten.Nach mehreren Aufständen werden die Mauren zunächst in Randbereiche der großen Städte am unteren Guadalquivir (die später die Wiegen des Flamenco sein werden) verdrängt. Dort mischen sie sich zum ersten Mal mit der Bevölkerung der Kalé, die sich damals bereits im Süden Spaniens konzentrierte. Nach der Anordnung der endgültigen Vertreibung können viele unter den Kalé untertauchen, um die Abschiebung zu vermeiden, so dass sich während einiger Jahrzehnte eine ethnische Verbindung ergibt, die den kulturellen Austausch ermöglicht.
Außerdem wird einigen der ältesten erwähnten palos geographischer Ursprung in den östlichen Gebirgen des oberen Andalusien zugeschrieben, eine Gegend starker muslimischer Prägung, in der das musikalische Fossil der verdiales überlebt hat.
Quelle: Wikipedia
Dienstag, 7. Februar 2012
Geschichte des Flamenco I
Die Entstehung des Flamenco ist mit der historischen, sozialen und
kulturellen Entwicklung der südspanischen Region Andalusien eng
verbunden. Die traditionelle Musikkultur Andalusiens und damit auch der
Flamenco wurden überwiegend schriftlos, also oral tradiert. Der Mangel
an Belegen für eine Existenz des Flamenco vor dem 19. Jahrhundert führte
dazu, dass zahlreiche Theorien entstanden, die seine Ursprünge in
weiter zurückliegenden Einflüssen verschiedener Kulturen suchen. Die
meisten dieser Theorien sind jedoch nicht belegbar.
Mittwoch, 1. Februar 2012
Flamenco
Flamenco ist ursprünglich die Bezeichnung für eine Gruppe von Liedern und Tänzen aus Andalusien.
Getanzt wird Flamenco jedoch in ganz Spanien und heute auch in verschiedenen Stilrichtungen, die teilweise sehr stark differieren.
Der Flamenco gilt als die traditionelle spanische Musik, geht jedoch auf Einflüsse unterschiedlicher Kulturen zurück, über die wir im Laufe des Monats noch einiges erfahren werden. Die musikalische Praxis besteht aus Gesang (cante), Instrumentalspiel (toque), insbesondere dem Spiel der Gitarre (guitarra flamenca) und Tanz (baile). Charakteristisch für die Musik des Flamenco sind seine metrischen Grundmuster (compás), sowie die häufige Verwendung modaler Wendungen in Melodik und Harmonik.
Der Flamenco gilt als die traditionelle spanische Musik, geht jedoch auf Einflüsse unterschiedlicher Kulturen zurück, über die wir im Laufe des Monats noch einiges erfahren werden. Die musikalische Praxis besteht aus Gesang (cante), Instrumentalspiel (toque), insbesondere dem Spiel der Gitarre (guitarra flamenca) und Tanz (baile). Charakteristisch für die Musik des Flamenco sind seine metrischen Grundmuster (compás), sowie die häufige Verwendung modaler Wendungen in Melodik und Harmonik.
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Spanischer Tanz
Sonntag, 13. November 2011
Allemande
Die Allemande (französisch für „Deutsche“) war seit dem 16. Jahrhundert ein in Frankreich, aber auch in Spanien und England bekannter, zweiteiliger Schreittanz. Der erste Teil (Vortanz) stand meist im langsamen 4/4-Takt, der zweite Teil (Nachtanz) im schnellen Dreiertakt.
Es ist anzunehmen, dass die Allemande aus deutschen Volkstänzen entstanden ist, dies ist aber nicht beweisbar. Der Vortanz entstand vermutlich aus dem Reigen des Mittelalters. Wie das Bild zeigt, wurden beim Nachtanz Armfiguren getanzt, die auch im Ländlertanz vorkommen.
Später entwickelte sich die Allemande, wie auch Courante, Sarabande und Gigue, zu einem festen Bestandteil der klassischen Suite der Barockmusik.
In ihrer spätbarocken Variante bewegt sie sich gern in 16tel-Schritten, ist geradtaktig und hat einen Auftakt. Zu unterscheiden sind die rasche Allemande (im Alla-Breve-Metrum notiert) und die langsame Allemande (im 4/4-Takt notiert). In der Form der stilisierten Allemande wurde im 17. Jahrhundert das Tombeau komponiert, von ernstem Charakter und gemessener Bewegung, als Teil der älteren französischen Suite, wie sie vielfach bei Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel vorkommt.
Aus dem Nachtanz im Dreiertakt entstand um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Süddeutschland und Österreich der Deutsche Tanz, einer der Vorläufer des Wiener Walzers.
Die Instrumental-Allemande entwickelte sich anders als die getanzte Allemande. So schreibt schon Johann Mattheson Eine Allemande zum Tanzen und eine zum Spielen sind wie Himmel und Erden unterschieden… (Johann Mattheson in: Das beschützte Orchester, Hamburg 1717, S. 138). Solche Allemanden sind ornamentierter und harmoniereicher, haben eine erweiterte Taktzahl (statt 4 + 4 in Instrumentalsätzen 8 + 8 oder 8 + 10 oder 8 + 8 + 8), einen Wechsel einer Stimme in eine andere Stimmebene, stärkere Synkopierung und sogar Pausen innerhalb des Werkes.
Quelle: Wikipedia
Es ist anzunehmen, dass die Allemande aus deutschen Volkstänzen entstanden ist, dies ist aber nicht beweisbar. Der Vortanz entstand vermutlich aus dem Reigen des Mittelalters. Wie das Bild zeigt, wurden beim Nachtanz Armfiguren getanzt, die auch im Ländlertanz vorkommen.
Später entwickelte sich die Allemande, wie auch Courante, Sarabande und Gigue, zu einem festen Bestandteil der klassischen Suite der Barockmusik.
In ihrer spätbarocken Variante bewegt sie sich gern in 16tel-Schritten, ist geradtaktig und hat einen Auftakt. Zu unterscheiden sind die rasche Allemande (im Alla-Breve-Metrum notiert) und die langsame Allemande (im 4/4-Takt notiert). In der Form der stilisierten Allemande wurde im 17. Jahrhundert das Tombeau komponiert, von ernstem Charakter und gemessener Bewegung, als Teil der älteren französischen Suite, wie sie vielfach bei Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel vorkommt.
Aus dem Nachtanz im Dreiertakt entstand um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Süddeutschland und Österreich der Deutsche Tanz, einer der Vorläufer des Wiener Walzers.
Die Instrumental-Allemande entwickelte sich anders als die getanzte Allemande. So schreibt schon Johann Mattheson Eine Allemande zum Tanzen und eine zum Spielen sind wie Himmel und Erden unterschieden… (Johann Mattheson in: Das beschützte Orchester, Hamburg 1717, S. 138). Solche Allemanden sind ornamentierter und harmoniereicher, haben eine erweiterte Taktzahl (statt 4 + 4 in Instrumentalsätzen 8 + 8 oder 8 + 10 oder 8 + 8 + 8), einen Wechsel einer Stimme in eine andere Stimmebene, stärkere Synkopierung und sogar Pausen innerhalb des Werkes.
Quelle: Wikipedia
Samstag, 12. November 2011
Sarabande
Die Sarabande ist seit etwa 1650 als höfische Tanzform der Barockmusik ein häufiger, ursprünglich fester Kernsatz der barocken Suite:
In Spanien 1583 wurde die Sarabande durch König Philipp II. zeitweise verboten, weil es sich bei der damaligen Form um einen exotischen, wilden und lasziven Paartanz gehandelt hat, zu dem unschickliche Texte gesungen wurden. Das Tempo wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach und nach verhaltener. So findet man vor dieser Wende zahlreiche Beispiele von ursprünglichen Sarabanden, die mit Satzüberschriften Presto oder Prestissimo versehen sind. Noch Tomaso Albinoni fügt 1701 in seinen Balletti a tre Op. 3 den Sarabanden den Zusatz „Allegro“ hinzu, der hier für fröhlich steht.
Kennzeichnende Merkmale der Sarabande sind:
Quelle: Wikipedia
- Allemande — Courante — Sarabande — Gigue.
In Spanien 1583 wurde die Sarabande durch König Philipp II. zeitweise verboten, weil es sich bei der damaligen Form um einen exotischen, wilden und lasziven Paartanz gehandelt hat, zu dem unschickliche Texte gesungen wurden. Das Tempo wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach und nach verhaltener. So findet man vor dieser Wende zahlreiche Beispiele von ursprünglichen Sarabanden, die mit Satzüberschriften Presto oder Prestissimo versehen sind. Noch Tomaso Albinoni fügt 1701 in seinen Balletti a tre Op. 3 den Sarabanden den Zusatz „Allegro“ hinzu, der hier für fröhlich steht.
Kennzeichnende Merkmale der Sarabande sind:
- Getragen-gravitätischer 3/2- oder 3/4-Takt
- Punktierung und Betonung der zweiten Zählzeit (ordo artificialis), häufig durch Harmoniewechsel.
- Einteilung meist in zweimal acht Takte, unterteilt in vier Untergruppen zu zwei Takten: „Stollen, Stollen, Stollen, Abgesang“
- Bis auf den Anfangstakt beginnt jede Phrase in der Regel mit einem Auftakt.
Quelle: Wikipedia
Mittwoch, 2. November 2011
Pavane
Die Pavane (auch Paduan) ist ein meist geradtaktiger, sehr einfacher Schreittanz
spanisch-italienischer Herkunft, der über ganz Europa verbreitet war
und im 16. und 17. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Zu Beginn des
17. Jahrhunderts kam sie als Gesellschaftstanz
gänzlich aus der Mode. Als Bestandteil von Instrumentalsuiten findet
man sie jedoch bis in die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine Nachblüte
erlebte sie bis ins 18. Jahrhundert in der instrumentalen Kunstform des
Tombeau.
Wer sein Sozialprestige demonstrieren wollte, tanzte mit besonderer Vorliebe diesen würdevollen Tanz. In seiner Orchésographie schrieb der französische Tanztheoretiker Thoinot Arbeau: „Den Königen, Fürsten und großen Herren dient die Pavane dazu, sich aufzublähen und sich prunkend zu zeigen.“ Auch die englische Königin Elisabeth I. hatte mit offensichtlicher Vorliebe die Pavane getanzt. In ihren Namen findet sich der Name der italienischen Stadt Padua, wo nach einigen Quellen der Ursprung des Tanzes zu suchen ist. Andere Quellen sehen den Ursprung in dem spanischen Wort pava, das übersetzt Pfau bedeutet. Die Pavane wird oft mit einer Galliarde kombiniert.
Das Schrittmaterial der Pavane war nach Arbeau sehr einfach: simple – links, simple – rechts (1/2-Takt) double links (3/4-Takt). Anschließend wird die Schrittkombination nach rechts wiederholt, anschließend wieder eine Schrittkombination nach links und immer so fort. Jede Schrittkombination führt dabei zu einer Übertragung des Gewichts, so dass abwechselnd der rechte und der linke Fuß frei ist. Der simple besteht dabei aus einem einfachen, flachen Schritt vorwärts. Der freie Fuß wird locker an den belasteten herangezogen, dabei heben sich leicht die Fersen beider Füße. Anschließend schwingt der unbelastete Fuß weiter zum nächsten Schritt. Der Schritt erfolgt dabei auf den ersten Schlag, das Senken und Heben der Fersen auf Schlag 2. Der double besteht aus einer Folge von drei flachen Schritten mit anschließendem Heben und Senken der Fersen. Dabei fällt jeweils ein Schritt auf einen Schlag, das Heben und Senken der Fersen wiederum auf den vierten Schlag. Die Schrittkombination simple-simple-double füllt somit eine musikalische Einheit. Die Arme hängen locker herunter, der Herr fasst die Dame mit seiner rechten Hand und führt sie.
Mehrere Paare tanzen prozessionsartig hintereinander fort. Aber auch ein einzelnes Paar kann zum Klang einer Pavane tanzen. Möchte - oder muss - der Herr die Tanzrichtung ändern, vollzieht er eine sog. convience / conversion, d. h. er tanzt seine Schrittkombination kreisförmig rückwärts, während er die Dame kreisförmig vorwärts führt bis sie nach einer Schrittkomination eine 180°-Wendung vollzogen haben. Zu Beginn und am Ende vollziehen beide Tanzpartner eine Reverence zueinander: der Herr bringt sein rechtes Bein gestreckt nach vorne und verbeugt sich vor der Dame, ohne dabei den Kopf sinken zu lassen. Die Dame beugt beide Knie gleichzeitig wie zu einem Knicks. Der Herr kann anschließend noch seine eigene Hand küssen, bevor er sie der Dame reicht. (Der Handkuss, wie wir ihn heute kennen, kam erst im 19. Jh. auf). Haben beide eine Pavane zusammen getanzt, bringt der Herr die Dame an ihren Platz zurück oder tanzt noch eine Galliarde mit ihr.
Pavanen komponierten Joan-Ambrosio Dalza (als erster, erwähnt Venedig 1508), Pierre Attaignant (ca. 1494-1552), Claude Gervaise (ca. 1510-nach 1558), Anthony Holborne (ca. 1545-1602) William Byrd (1543-1623), Thomas Morley (ca. 1557 - 1602), Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621), John Dowland (ca. 1563-1626), Orlando Gibbons (1583-1625), Johann Hermann Schein (1586-1630), Samuel Scheidt (1587-1654), Jacob van Eyck (ca. 1590-1657)
Quelle: Wikipedia
Wer sein Sozialprestige demonstrieren wollte, tanzte mit besonderer Vorliebe diesen würdevollen Tanz. In seiner Orchésographie schrieb der französische Tanztheoretiker Thoinot Arbeau: „Den Königen, Fürsten und großen Herren dient die Pavane dazu, sich aufzublähen und sich prunkend zu zeigen.“ Auch die englische Königin Elisabeth I. hatte mit offensichtlicher Vorliebe die Pavane getanzt. In ihren Namen findet sich der Name der italienischen Stadt Padua, wo nach einigen Quellen der Ursprung des Tanzes zu suchen ist. Andere Quellen sehen den Ursprung in dem spanischen Wort pava, das übersetzt Pfau bedeutet. Die Pavane wird oft mit einer Galliarde kombiniert.
Das Schrittmaterial der Pavane war nach Arbeau sehr einfach: simple – links, simple – rechts (1/2-Takt) double links (3/4-Takt). Anschließend wird die Schrittkombination nach rechts wiederholt, anschließend wieder eine Schrittkombination nach links und immer so fort. Jede Schrittkombination führt dabei zu einer Übertragung des Gewichts, so dass abwechselnd der rechte und der linke Fuß frei ist. Der simple besteht dabei aus einem einfachen, flachen Schritt vorwärts. Der freie Fuß wird locker an den belasteten herangezogen, dabei heben sich leicht die Fersen beider Füße. Anschließend schwingt der unbelastete Fuß weiter zum nächsten Schritt. Der Schritt erfolgt dabei auf den ersten Schlag, das Senken und Heben der Fersen auf Schlag 2. Der double besteht aus einer Folge von drei flachen Schritten mit anschließendem Heben und Senken der Fersen. Dabei fällt jeweils ein Schritt auf einen Schlag, das Heben und Senken der Fersen wiederum auf den vierten Schlag. Die Schrittkombination simple-simple-double füllt somit eine musikalische Einheit. Die Arme hängen locker herunter, der Herr fasst die Dame mit seiner rechten Hand und führt sie.
Mehrere Paare tanzen prozessionsartig hintereinander fort. Aber auch ein einzelnes Paar kann zum Klang einer Pavane tanzen. Möchte - oder muss - der Herr die Tanzrichtung ändern, vollzieht er eine sog. convience / conversion, d. h. er tanzt seine Schrittkombination kreisförmig rückwärts, während er die Dame kreisförmig vorwärts führt bis sie nach einer Schrittkomination eine 180°-Wendung vollzogen haben. Zu Beginn und am Ende vollziehen beide Tanzpartner eine Reverence zueinander: der Herr bringt sein rechtes Bein gestreckt nach vorne und verbeugt sich vor der Dame, ohne dabei den Kopf sinken zu lassen. Die Dame beugt beide Knie gleichzeitig wie zu einem Knicks. Der Herr kann anschließend noch seine eigene Hand küssen, bevor er sie der Dame reicht. (Der Handkuss, wie wir ihn heute kennen, kam erst im 19. Jh. auf). Haben beide eine Pavane zusammen getanzt, bringt der Herr die Dame an ihren Platz zurück oder tanzt noch eine Galliarde mit ihr.
Pavanen komponierten Joan-Ambrosio Dalza (als erster, erwähnt Venedig 1508), Pierre Attaignant (ca. 1494-1552), Claude Gervaise (ca. 1510-nach 1558), Anthony Holborne (ca. 1545-1602) William Byrd (1543-1623), Thomas Morley (ca. 1557 - 1602), Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621), John Dowland (ca. 1563-1626), Orlando Gibbons (1583-1625), Johann Hermann Schein (1586-1630), Samuel Scheidt (1587-1654), Jacob van Eyck (ca. 1590-1657)
Quelle: Wikipedia
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