Die Bourrée (franz.) ist ein Hoftanz des französischen Hofes des 16. Jahrhunderts, der im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte zu einem Volkstanz in Zentralfrankreich (Auvergne, Berry, Morvan-Nivernais, Bourbonnais, Limousin) wurde.
Anhand einer falschen Quellenauslegung in dem Standardwerk „Weltgeschichte des Tanzes“ von Curt Sachs
(und nachfolgenden Autoren, die sich ohne erneute Prüfung der zitierten
Quelle auf ihn berufen), wird in der deutschen Literatur zur Bourrée
fälschlicherweise behauptet, sie sei ein aus der Auvergne
stammender Volkstanz, der zu einem höfischen Tanz wurde. Die neuere
Forschung belegt das Gegenteil – ein ursprünglich höfischer Tanz wurde
vom Volk übernommen.
Die Bourrée wurde erstmals von Herorad, dem Leibarzt des jungen Königs Louis XIII.,
in einem Brief erwähnt. In der Folgezeit kann die Bourrée an
verschiedenen Orten nur als höfischer Tanz belegt werden. Die Auvergne
wird im Zusammenhang mit der Bourrée zum ersten Mal erst fünfzig Jahre
später in Vichy erwähnt: Im Jahr 1665 (Clermont-Ferrand) von Fléchier
als städtische Praxis und 1675 im Bourbonnais (Vichy) nach dem Bericht
der Madame von Sévigné. Erst im 19. Jahrhundert lassen sich bäuerliche
Beispiele von 3/8-Bourrées in der Auvergne belegen.
Die ersten schriftlich überlieferten Bourrées stammen aus dem 17. Jahrhundert und sind in geradem Takt notiert.
Die höfische Bourrée und ihr Grundschritt „pas de bourrée“ findet im 17./18. Jahrhundert als bourrée française im meist auftaktigen und synkopierten, lebhaften 2/2- oder Allabreve-Takt (auch 4/4 und 2/4) Eingang in Ballett, Oper und Suite, wo sie häufig zwischen Sarabande und Gigue eingeschoben wird. Enge Beziehungen bestehen zu Rigaudon und Gavotte.
Johann Sebastian Bach koppelte sie mit einem Double (diminuierende Variation eines Suitensatzes), nach dem die Bourrée wiederholt wird.
Als Volkstanz fand die Bourrée im 19. Jahrhundert auch eine Verbreitung im dreiteiligen Takt.
Johann Sebastian Bachs Bourrée in e-Moll (aus der Lautensuite BWV 996) ist in der Popularmusikszene offenbar besonders beliebt. Nachdem die Progressive-Rock-Band Jethro Tull ein davon inspiriertes Instrumentalstück aufgenommen und 1969 auf dem Album Stand Up veröffentlichte, wurde der Satz mehrfach von anderen Gruppen aufgegriffen, darunter von Led Zeppelin (Live-Aufnahme von Heartbreaker); Paul McCartney nannte es als Inspiration für seinen Song Blackbird.
Quelle: Wikipedia
Lose Sammlung von Artikeln und Informationsmaterial zu den verschiedenen Tanzstilen der Welt. Was ursprünglich als Einzel-Recherchen begann, wurde im Laufe der Zeit so umfangreich, daß ein neues Archivierungs-System her musste. In diesem Blog ist dies mit wenigen Handgriffen möglich.
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Freitag, 18. November 2011
Donnerstag, 17. November 2011
Rigaudon
Ein Rigaudon (seltener auch: Rigodon) ist ein altfranzösischer Volks- und Gesellschaftstanz.
Er ging im 17. Jahrhundert aus Volkstänzen der Provence und dem Languedoc hervor und ist ein Reihen- und Paartanz im lebhaften 2/4-, 4/4- oder Alla-breve-Takt mit vorherrschender Viertel- und Achtelbewegung, meist mit einem Auftakt von einem Viertel beginnend.
Als Hoftanz findet der Rigaudon im 17./18. Jahrhundert Eingang in Ballett, Oper und instrumentale Suite, wo er häufig zwischen Sarabande und Gigue eingeschoben wird. Enge Beziehungen bestehen zu Bourrée und Gavotte.
Quelle Wikipedia
Er ging im 17. Jahrhundert aus Volkstänzen der Provence und dem Languedoc hervor und ist ein Reihen- und Paartanz im lebhaften 2/4-, 4/4- oder Alla-breve-Takt mit vorherrschender Viertel- und Achtelbewegung, meist mit einem Auftakt von einem Viertel beginnend.
Als Hoftanz findet der Rigaudon im 17./18. Jahrhundert Eingang in Ballett, Oper und instrumentale Suite, wo er häufig zwischen Sarabande und Gigue eingeschoben wird. Enge Beziehungen bestehen zu Bourrée und Gavotte.
Quelle Wikipedia
Montag, 14. November 2011
Gaillarde
Die Gaillarde (auch Galliarde; ital. Gagliarda) war ein ab 1400 in Frankreich verbreiteter Tanz im schnelleren Dreiertakt, als Springtanz häufig in Kombination mit einem langsameren Schreittanz gepaart. Als Tanzpaar Pavane - Galliarde ein Kernsatz der instrumentalen Suite, wurde später von der Courante dort abgelöst.
Ursprünglich ein Volkstanz, verbreitete sich die Gaillarde zu Ende des 15. Jahrhunderts auch an vielen europäischen Höfen. In den Tanzbüchern des 16. Jahrhunderts (z. B. von Pierre Attaingnant oder Thoinot Arbeau) werden eine Fülle von Variationen dieses Tanzes beschrieben. Grundschritt ist der cinque-pas (deutsch: fünf Schritte), bestehend aus vier kleinen Sprüngen, abwechselnd vom linken auf den rechten Fuß, wobei der jeweils andere Fuß in der Luft nach vorn geführt wird. Der fünfte Abschlussschritt - man führt den vorderen Fuß in einem größeren Sprung nach hinten und setzt ihn schräg versetzt ab - heißt Kadenz. Die Gaillarde wurde sowohl solistisch als auch mit Partner getanzt, im höfischen Kontext immer mit Partner.
Berühmte und begeisterte Gaillarde-Tänzer waren zum Beispiel Königin Elisabeth I. von England und Don Juan José de Austria.
Quelle: Wikipedia
Ursprünglich ein Volkstanz, verbreitete sich die Gaillarde zu Ende des 15. Jahrhunderts auch an vielen europäischen Höfen. In den Tanzbüchern des 16. Jahrhunderts (z. B. von Pierre Attaingnant oder Thoinot Arbeau) werden eine Fülle von Variationen dieses Tanzes beschrieben. Grundschritt ist der cinque-pas (deutsch: fünf Schritte), bestehend aus vier kleinen Sprüngen, abwechselnd vom linken auf den rechten Fuß, wobei der jeweils andere Fuß in der Luft nach vorn geführt wird. Der fünfte Abschlussschritt - man führt den vorderen Fuß in einem größeren Sprung nach hinten und setzt ihn schräg versetzt ab - heißt Kadenz. Die Gaillarde wurde sowohl solistisch als auch mit Partner getanzt, im höfischen Kontext immer mit Partner.
Berühmte und begeisterte Gaillarde-Tänzer waren zum Beispiel Königin Elisabeth I. von England und Don Juan José de Austria.
Quelle: Wikipedia
Samstag, 12. November 2011
Sarabande
Die Sarabande ist seit etwa 1650 als höfische Tanzform der Barockmusik ein häufiger, ursprünglich fester Kernsatz der barocken Suite:
In Spanien 1583 wurde die Sarabande durch König Philipp II. zeitweise verboten, weil es sich bei der damaligen Form um einen exotischen, wilden und lasziven Paartanz gehandelt hat, zu dem unschickliche Texte gesungen wurden. Das Tempo wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach und nach verhaltener. So findet man vor dieser Wende zahlreiche Beispiele von ursprünglichen Sarabanden, die mit Satzüberschriften Presto oder Prestissimo versehen sind. Noch Tomaso Albinoni fügt 1701 in seinen Balletti a tre Op. 3 den Sarabanden den Zusatz „Allegro“ hinzu, der hier für fröhlich steht.
Kennzeichnende Merkmale der Sarabande sind:
Quelle: Wikipedia
- Allemande — Courante — Sarabande — Gigue.
In Spanien 1583 wurde die Sarabande durch König Philipp II. zeitweise verboten, weil es sich bei der damaligen Form um einen exotischen, wilden und lasziven Paartanz gehandelt hat, zu dem unschickliche Texte gesungen wurden. Das Tempo wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach und nach verhaltener. So findet man vor dieser Wende zahlreiche Beispiele von ursprünglichen Sarabanden, die mit Satzüberschriften Presto oder Prestissimo versehen sind. Noch Tomaso Albinoni fügt 1701 in seinen Balletti a tre Op. 3 den Sarabanden den Zusatz „Allegro“ hinzu, der hier für fröhlich steht.
Kennzeichnende Merkmale der Sarabande sind:
- Getragen-gravitätischer 3/2- oder 3/4-Takt
- Punktierung und Betonung der zweiten Zählzeit (ordo artificialis), häufig durch Harmoniewechsel.
- Einteilung meist in zweimal acht Takte, unterteilt in vier Untergruppen zu zwei Takten: „Stollen, Stollen, Stollen, Abgesang“
- Bis auf den Anfangstakt beginnt jede Phrase in der Regel mit einem Auftakt.
Quelle: Wikipedia
Donnerstag, 10. November 2011
Loure
Die Loure ist ein langsamer Tanz französischen Ursprungs, der aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammt. Er steht im 3/4- oder 6/4-Takt. Dieser Tanz wird gelegentlich auch als langsame Gigue oder Gigue lente bezeichnet. Beispiele für diesen Tanz finden sich bei Lully (z. B. Alceste), Johann Sebastian Bach (z. B. Französische Suite Nr. 5 und Partita Nr. 3 für Solo-Violine) oder Telemann (z. B. Hamburger Ebb und Flut).
Quelle: Wikipedia
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Loure
Dienstag, 8. November 2011
Canario oder Canarie
Der Canario (ital.) oder Canarie (franz.) ist ein Tanz,
der im 16. und 17. Jahrhundert vor allem in Italien verbreitet gewesen
ist. Der Tanz soll sich ursprünglich in Spanien entwickelt haben und aus
einem Volkstanz der Ureinwohner der kanarischen Inseln hervorgegangen
sein, daher auch der Name.
Der Canario war ein bewegter Tanz im 3/8- oder 6/8-Takt, der sich durch zahlreiche Sprünge auszeichnete. Während andere Tänze wie die Gaillarde und die Courante in der späten Renaissancezeit durch allgemein übliche Schrittfolgen geprägt waren, durfte beim Canario weitgehend frei improvisiert werden.
Choreographien für den Canario sind in den Büchern der italienischen Tanzmeister Cesare Negri, Fabritio Caroso und Livio Lupi di Caravaggio überliefert. Auch der Franzose Thoinot Arbeau beschreibt diesen Tanz in seiner Orchésographie. Vom Anfang des 18. Jahrhunderts sind einige Canarie-Choreographien in der Notation von Raoul-Auger Feuillet überliefert.
Quelle: Wikipedia
Der Canario war ein bewegter Tanz im 3/8- oder 6/8-Takt, der sich durch zahlreiche Sprünge auszeichnete. Während andere Tänze wie die Gaillarde und die Courante in der späten Renaissancezeit durch allgemein übliche Schrittfolgen geprägt waren, durfte beim Canario weitgehend frei improvisiert werden.
Choreographien für den Canario sind in den Büchern der italienischen Tanzmeister Cesare Negri, Fabritio Caroso und Livio Lupi di Caravaggio überliefert. Auch der Franzose Thoinot Arbeau beschreibt diesen Tanz in seiner Orchésographie. Vom Anfang des 18. Jahrhunderts sind einige Canarie-Choreographien in der Notation von Raoul-Auger Feuillet überliefert.
Quelle: Wikipedia
Montag, 7. November 2011
Giga in Italien
Auch die italienische Giga stammt offensichtlich von der englischen Jig
ab. Die Übernahme konnte jedoch nicht im Einzelnen erklärt werden. Das
früheste bekannte Beispiel ist der dritte Satz von Giovanni Battista Vitalis Opus 4 von 1668. Später findet sie sich häufig in Sonaten und Concertos von Arcangelo Corelli, Giuseppe Tartini und Antonio Vivaldi.
Die italienische Giga läuft meist im 12/8-Takt in regelmäßigen Achteln
statt in punktierten Rhythmen. Die Abschnitte sind ebenfalls regelmäßig,
die Harmonien sind einfacher als bei der französischen Gigue, und
Imitationen kommen im Allgemeinen nicht vor.
Quelle: Wikipedia
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Sonntag, 6. November 2011
Gigue in Frankreich
Der Lautenist Jacques Gaultier,
der von 1619 bis 1648 am englischen Hof musizierte, brachte die Gigue
Mitte des 17. Jahrhunderts nach Frankreich. In stilisierter Form
verbreitete sie sich rasch: die klare Unterteilung des Originals in
Abschnitte wurde verwischt, und der Satz wurde komplexer. Solche Gigues
finden sich in den Kompositionen von Jacques Champion de Chambonnières, Louis Couperin und Jean-Henri d’Anglebert. Gelegentlich wurden Allemanden in Gigues umgeschrieben und unter der Bezeichnung allemande en gigue oder allemande giguée geführt.
Charakteristisch für die französische Gigue sind punktierte Rhythmen im 6/4- oder 6/8-Takt, ausschweifende, unregelmäßig lange Phrasen und Imitationen zwischen Melodie- und Basslinie. Sie finden sich beispielsweise zahlreich bei Jean-Baptiste Lully, André Campra Pascal Collasse und Jean-Philippe Rameau. Die Gigues besitzen häufig den sogenannten Sautillant-Auftakt.
Quelle: Wikipedia
Charakteristisch für die französische Gigue sind punktierte Rhythmen im 6/4- oder 6/8-Takt, ausschweifende, unregelmäßig lange Phrasen und Imitationen zwischen Melodie- und Basslinie. Sie finden sich beispielsweise zahlreich bei Jean-Baptiste Lully, André Campra Pascal Collasse und Jean-Philippe Rameau. Die Gigues besitzen häufig den sogenannten Sautillant-Auftakt.
Quelle: Wikipedia
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Samstag, 5. November 2011
Gigue in England
In der englischen Literatur des 16. Jahrhunderts finden sich Hinweise
zum Jig, die auf einen pantomimischen Tanz mit schnellen Schritten
hindeuten. Ferner gab es im England der elisabethanischen Epoche gab es eine Form der improvisierten Posse, die Jigg
genannt wurde. Sie enthielt gesungene und getanzte Jigs, zu deren Musik
und Tanz wenig bekannt ist. Es ist jedoch bekannt, dass dabei Verse zu
populären Melodien gesungen wurden, die uns teilweise überliefert sind.
In der englischen Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts finden sich mit
Jig überschriebene Variationssätze zu überlieferten Melodien, beispielsweise in Sammlungen wie in William Byrds Fitzwilliam Virginal Book oder in Anthony Holbornes The Cittharn Schoole.
Diese Tänze weisen einen einfachen oder zusammengesetzten Zweiertakt
auf. Charakteristika, die sie eindeutig von anderen schnellen Tänzen
unterscheiden, sind schwer herauszufinden.
Diese frühen Formen des Jig in England galten als vulgär. In Shakespeares Komödie Much Ado About Nothing findet sich das Zitat: „Wooing is hot and hasty like a Scottish jigge.“ Thomas Morley schloss sie 1597 aus seiner Aufstellung der wichtigsten Tanzformen aus; Thomas Mace schloss sich 80 Jahre später dieser Auffassung an. In Streichersuiten jener Zeit stehen Jigs nach ernsthafteren Sätzen. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erschienen Jigs, die zum Tanz bestimmt waren, in verschiedenen Tanzmusiksammlungen.
Bei Henry Purcell finden sich Jigs in seiner Theatermusik und seiner Musik für Tasteninstrumente. Die Jig aus seiner Suite The Fairy Queen ähnelt rhythmisch den französischen Gigues jener Zeit. Die Abschnitte aus seinen Jigs waren allerdings tendenziell kürzer als die der Gigues auf dem Kontinent.
Im frühen 18. Jahrhunderts hatte der Jig seine fragwürdige Reputation abgelegt. 1711 publizierte Edward Pemberton eine Sammlung von Tänzen für junge Damen höheren Standes. Sie enthielt vier Jig-Choreographien. Die Musik steht im 6/4-Takt und ähnelt im Rhythmus den Jigs von Purcell.
Quelle: Wikipedia
Diese frühen Formen des Jig in England galten als vulgär. In Shakespeares Komödie Much Ado About Nothing findet sich das Zitat: „Wooing is hot and hasty like a Scottish jigge.“ Thomas Morley schloss sie 1597 aus seiner Aufstellung der wichtigsten Tanzformen aus; Thomas Mace schloss sich 80 Jahre später dieser Auffassung an. In Streichersuiten jener Zeit stehen Jigs nach ernsthafteren Sätzen. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erschienen Jigs, die zum Tanz bestimmt waren, in verschiedenen Tanzmusiksammlungen.
Bei Henry Purcell finden sich Jigs in seiner Theatermusik und seiner Musik für Tasteninstrumente. Die Jig aus seiner Suite The Fairy Queen ähnelt rhythmisch den französischen Gigues jener Zeit. Die Abschnitte aus seinen Jigs waren allerdings tendenziell kürzer als die der Gigues auf dem Kontinent.
Im frühen 18. Jahrhunderts hatte der Jig seine fragwürdige Reputation abgelegt. 1711 publizierte Edward Pemberton eine Sammlung von Tänzen für junge Damen höheren Standes. Sie enthielt vier Jig-Choreographien. Die Musik steht im 6/4-Takt und ähnelt im Rhythmus den Jigs von Purcell.
Quelle: Wikipedia
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Freitag, 4. November 2011
Gigue
Die Gigue (französisch, [ʒiːɡ]), italienisch Giga, englisch Jig oder Gique, ist ein lebhafter Tanz aus dem 17. und 18. Jahrhundert, der im zusammengesetzten Zweiertakt steht. Er verbreitete sich von den britischen Inseln aus. Dort gab es bereits im 15. Jahrhundert Melodien und Tänze, die als Jig bezeichnet wurden. Die mittelalterliche italienische Giga und französische Gigue war ein Streichinstrument. Andererseits wird die Wortherkunft vom altfranzösischen giguer, herumtollen, abgeleitet.
In der Notation von Pierre Beauchamp und Raoul-Auger Feuillet sind 14 französische Gigues überliefert. Sie stehen im 6/4- oder 6/8-Takt; 12 von ihnen haben den charakteristischen Auftakt. Die Choreographien haben überwiegend theatralischen Charakter. Sechs Solotänze werden alleine von Tänzerinnen ausgeführt. Vermutlich wurde dieser Tanztyp ähnlich wie die Chaconne für Damensolos bevorzugt.
Die Gigue verfügt über keine charakteristische Schrittkombination. Jede Choreographie ist auf ein spezielles Stück zugeschnitten und verwendet viele verschiedene Schritte. Generell werden bei der Gigue mehr Sprünge und Hüpfer ausgeführt als in anderen Barocktänzen. Die Schnelligkeit der Sprünge erfordert Wendigkeit und Geschicklichkeit. Durch das Gegeneinander von Dreierrhythmus und zusammengesetzten Schritteinheiten wie dem aus drei Elementen bestehenden Fleuret und dem aus vier Elementen bestehenden Contretemps entstehen Unregelmäßigkeiten, die zum leichtfüßigen Eindruck beitragen.
In der Literatur des 18. Jahrhunderts wird die Gigue als lebhafter, heiterer Tanz beschrieben. Antoine Furetière beschreibt sie als gaye et éveilée. Johann Mattheson schrieb, dass die „gewöhnliche Gigue“ sich durch ihren „hitzigen und flüchtigen Eifer“ auszeichne, die „Giga“ durch „äusserste Schnelligkeit oder Flüchtigkeit ... etwa wie der glatt fortschiessende Strom-Pfeil eines Baches.“ Als Tempo für die französische Gigue wurden 100 bis 120 Metronom-Schläge einer punktierten Viertelnote oder halben Note angegeben.
Johann Mattheson zählte neben der Gigue und der Giga auch die langsame Loure und die Canarie zu den Varianten der Gigue.
Einige als Gigue bezeichnete Kompositionen sind im zweihebigen Takt notiert, darunter auch zwei Stücke von Johann Sebastian Bach. Wie diese Notation zu interpretieren ist, ist umstritten. Eine Theorie besagt, dass der Komponist trotz zweihebiger Notierung eine Umsetzung in triolische Figuren intendierte. Als Argument werden Kompositionen von Froberger ins Feld geführt, die in zwei verschiedenen Fassungen überliefert sind: Zweihebig von der Hand des Komponisten, und dreihebig in späteren Bearbeitungen. Die Gegenthese behauptet, dass der eckige, härtere Ausdruck der punktierten Zweierfiguren beabsichtigt sei, und dass diese nicht in ein Dreiermetrum gezwängt werden sollen.
Im kanadischen Québec wird auch eine dem heutigen irischen Jig sehr ähnliche Tanzform als Gigue bezeichnet. Sie hat mit den anderen hier beschriebenen Formen praktisch nur den Namen gemein.
Quelle: Wikipedia
In der Notation von Pierre Beauchamp und Raoul-Auger Feuillet sind 14 französische Gigues überliefert. Sie stehen im 6/4- oder 6/8-Takt; 12 von ihnen haben den charakteristischen Auftakt. Die Choreographien haben überwiegend theatralischen Charakter. Sechs Solotänze werden alleine von Tänzerinnen ausgeführt. Vermutlich wurde dieser Tanztyp ähnlich wie die Chaconne für Damensolos bevorzugt.
Die Gigue verfügt über keine charakteristische Schrittkombination. Jede Choreographie ist auf ein spezielles Stück zugeschnitten und verwendet viele verschiedene Schritte. Generell werden bei der Gigue mehr Sprünge und Hüpfer ausgeführt als in anderen Barocktänzen. Die Schnelligkeit der Sprünge erfordert Wendigkeit und Geschicklichkeit. Durch das Gegeneinander von Dreierrhythmus und zusammengesetzten Schritteinheiten wie dem aus drei Elementen bestehenden Fleuret und dem aus vier Elementen bestehenden Contretemps entstehen Unregelmäßigkeiten, die zum leichtfüßigen Eindruck beitragen.
In der Literatur des 18. Jahrhunderts wird die Gigue als lebhafter, heiterer Tanz beschrieben. Antoine Furetière beschreibt sie als gaye et éveilée. Johann Mattheson schrieb, dass die „gewöhnliche Gigue“ sich durch ihren „hitzigen und flüchtigen Eifer“ auszeichne, die „Giga“ durch „äusserste Schnelligkeit oder Flüchtigkeit ... etwa wie der glatt fortschiessende Strom-Pfeil eines Baches.“ Als Tempo für die französische Gigue wurden 100 bis 120 Metronom-Schläge einer punktierten Viertelnote oder halben Note angegeben.
Johann Mattheson zählte neben der Gigue und der Giga auch die langsame Loure und die Canarie zu den Varianten der Gigue.
Einige als Gigue bezeichnete Kompositionen sind im zweihebigen Takt notiert, darunter auch zwei Stücke von Johann Sebastian Bach. Wie diese Notation zu interpretieren ist, ist umstritten. Eine Theorie besagt, dass der Komponist trotz zweihebiger Notierung eine Umsetzung in triolische Figuren intendierte. Als Argument werden Kompositionen von Froberger ins Feld geführt, die in zwei verschiedenen Fassungen überliefert sind: Zweihebig von der Hand des Komponisten, und dreihebig in späteren Bearbeitungen. Die Gegenthese behauptet, dass der eckige, härtere Ausdruck der punktierten Zweierfiguren beabsichtigt sei, und dass diese nicht in ein Dreiermetrum gezwängt werden sollen.
Im kanadischen Québec wird auch eine dem heutigen irischen Jig sehr ähnliche Tanzform als Gigue bezeichnet. Sie hat mit den anderen hier beschriebenen Formen praktisch nur den Namen gemein.
Quelle: Wikipedia
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Loure
Mittwoch, 2. November 2011
Pavane
Die Pavane (auch Paduan) ist ein meist geradtaktiger, sehr einfacher Schreittanz
spanisch-italienischer Herkunft, der über ganz Europa verbreitet war
und im 16. und 17. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Zu Beginn des
17. Jahrhunderts kam sie als Gesellschaftstanz
gänzlich aus der Mode. Als Bestandteil von Instrumentalsuiten findet
man sie jedoch bis in die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine Nachblüte
erlebte sie bis ins 18. Jahrhundert in der instrumentalen Kunstform des
Tombeau.
Wer sein Sozialprestige demonstrieren wollte, tanzte mit besonderer Vorliebe diesen würdevollen Tanz. In seiner Orchésographie schrieb der französische Tanztheoretiker Thoinot Arbeau: „Den Königen, Fürsten und großen Herren dient die Pavane dazu, sich aufzublähen und sich prunkend zu zeigen.“ Auch die englische Königin Elisabeth I. hatte mit offensichtlicher Vorliebe die Pavane getanzt. In ihren Namen findet sich der Name der italienischen Stadt Padua, wo nach einigen Quellen der Ursprung des Tanzes zu suchen ist. Andere Quellen sehen den Ursprung in dem spanischen Wort pava, das übersetzt Pfau bedeutet. Die Pavane wird oft mit einer Galliarde kombiniert.
Das Schrittmaterial der Pavane war nach Arbeau sehr einfach: simple – links, simple – rechts (1/2-Takt) double links (3/4-Takt). Anschließend wird die Schrittkombination nach rechts wiederholt, anschließend wieder eine Schrittkombination nach links und immer so fort. Jede Schrittkombination führt dabei zu einer Übertragung des Gewichts, so dass abwechselnd der rechte und der linke Fuß frei ist. Der simple besteht dabei aus einem einfachen, flachen Schritt vorwärts. Der freie Fuß wird locker an den belasteten herangezogen, dabei heben sich leicht die Fersen beider Füße. Anschließend schwingt der unbelastete Fuß weiter zum nächsten Schritt. Der Schritt erfolgt dabei auf den ersten Schlag, das Senken und Heben der Fersen auf Schlag 2. Der double besteht aus einer Folge von drei flachen Schritten mit anschließendem Heben und Senken der Fersen. Dabei fällt jeweils ein Schritt auf einen Schlag, das Heben und Senken der Fersen wiederum auf den vierten Schlag. Die Schrittkombination simple-simple-double füllt somit eine musikalische Einheit. Die Arme hängen locker herunter, der Herr fasst die Dame mit seiner rechten Hand und führt sie.
Mehrere Paare tanzen prozessionsartig hintereinander fort. Aber auch ein einzelnes Paar kann zum Klang einer Pavane tanzen. Möchte - oder muss - der Herr die Tanzrichtung ändern, vollzieht er eine sog. convience / conversion, d. h. er tanzt seine Schrittkombination kreisförmig rückwärts, während er die Dame kreisförmig vorwärts führt bis sie nach einer Schrittkomination eine 180°-Wendung vollzogen haben. Zu Beginn und am Ende vollziehen beide Tanzpartner eine Reverence zueinander: der Herr bringt sein rechtes Bein gestreckt nach vorne und verbeugt sich vor der Dame, ohne dabei den Kopf sinken zu lassen. Die Dame beugt beide Knie gleichzeitig wie zu einem Knicks. Der Herr kann anschließend noch seine eigene Hand küssen, bevor er sie der Dame reicht. (Der Handkuss, wie wir ihn heute kennen, kam erst im 19. Jh. auf). Haben beide eine Pavane zusammen getanzt, bringt der Herr die Dame an ihren Platz zurück oder tanzt noch eine Galliarde mit ihr.
Pavanen komponierten Joan-Ambrosio Dalza (als erster, erwähnt Venedig 1508), Pierre Attaignant (ca. 1494-1552), Claude Gervaise (ca. 1510-nach 1558), Anthony Holborne (ca. 1545-1602) William Byrd (1543-1623), Thomas Morley (ca. 1557 - 1602), Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621), John Dowland (ca. 1563-1626), Orlando Gibbons (1583-1625), Johann Hermann Schein (1586-1630), Samuel Scheidt (1587-1654), Jacob van Eyck (ca. 1590-1657)
Quelle: Wikipedia
Wer sein Sozialprestige demonstrieren wollte, tanzte mit besonderer Vorliebe diesen würdevollen Tanz. In seiner Orchésographie schrieb der französische Tanztheoretiker Thoinot Arbeau: „Den Königen, Fürsten und großen Herren dient die Pavane dazu, sich aufzublähen und sich prunkend zu zeigen.“ Auch die englische Königin Elisabeth I. hatte mit offensichtlicher Vorliebe die Pavane getanzt. In ihren Namen findet sich der Name der italienischen Stadt Padua, wo nach einigen Quellen der Ursprung des Tanzes zu suchen ist. Andere Quellen sehen den Ursprung in dem spanischen Wort pava, das übersetzt Pfau bedeutet. Die Pavane wird oft mit einer Galliarde kombiniert.
Das Schrittmaterial der Pavane war nach Arbeau sehr einfach: simple – links, simple – rechts (1/2-Takt) double links (3/4-Takt). Anschließend wird die Schrittkombination nach rechts wiederholt, anschließend wieder eine Schrittkombination nach links und immer so fort. Jede Schrittkombination führt dabei zu einer Übertragung des Gewichts, so dass abwechselnd der rechte und der linke Fuß frei ist. Der simple besteht dabei aus einem einfachen, flachen Schritt vorwärts. Der freie Fuß wird locker an den belasteten herangezogen, dabei heben sich leicht die Fersen beider Füße. Anschließend schwingt der unbelastete Fuß weiter zum nächsten Schritt. Der Schritt erfolgt dabei auf den ersten Schlag, das Senken und Heben der Fersen auf Schlag 2. Der double besteht aus einer Folge von drei flachen Schritten mit anschließendem Heben und Senken der Fersen. Dabei fällt jeweils ein Schritt auf einen Schlag, das Heben und Senken der Fersen wiederum auf den vierten Schlag. Die Schrittkombination simple-simple-double füllt somit eine musikalische Einheit. Die Arme hängen locker herunter, der Herr fasst die Dame mit seiner rechten Hand und führt sie.
Mehrere Paare tanzen prozessionsartig hintereinander fort. Aber auch ein einzelnes Paar kann zum Klang einer Pavane tanzen. Möchte - oder muss - der Herr die Tanzrichtung ändern, vollzieht er eine sog. convience / conversion, d. h. er tanzt seine Schrittkombination kreisförmig rückwärts, während er die Dame kreisförmig vorwärts führt bis sie nach einer Schrittkomination eine 180°-Wendung vollzogen haben. Zu Beginn und am Ende vollziehen beide Tanzpartner eine Reverence zueinander: der Herr bringt sein rechtes Bein gestreckt nach vorne und verbeugt sich vor der Dame, ohne dabei den Kopf sinken zu lassen. Die Dame beugt beide Knie gleichzeitig wie zu einem Knicks. Der Herr kann anschließend noch seine eigene Hand küssen, bevor er sie der Dame reicht. (Der Handkuss, wie wir ihn heute kennen, kam erst im 19. Jh. auf). Haben beide eine Pavane zusammen getanzt, bringt der Herr die Dame an ihren Platz zurück oder tanzt noch eine Galliarde mit ihr.
Pavanen komponierten Joan-Ambrosio Dalza (als erster, erwähnt Venedig 1508), Pierre Attaignant (ca. 1494-1552), Claude Gervaise (ca. 1510-nach 1558), Anthony Holborne (ca. 1545-1602) William Byrd (1543-1623), Thomas Morley (ca. 1557 - 1602), Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621), John Dowland (ca. 1563-1626), Orlando Gibbons (1583-1625), Johann Hermann Schein (1586-1630), Samuel Scheidt (1587-1654), Jacob van Eyck (ca. 1590-1657)
Quelle: Wikipedia
Freitag, 7. Oktober 2011
Mowashahat
Der historische Mowashahat ist
ein Kunsttanz zu höfischer Musik, der während der Kalifenzeit (Kalifat von
Cordoba) zur Unterhaltung bei Hofe oder zu privaten Festlichkeiten höher
gestellter Personenkreise von professionellen Tänzerinnen vorgeführt
wurde. Ursprünglich aus Andalusien kommend verbreitete er sich über den
Maghreb bis nach Ägypten und ist heute weltweit als Bühnentanz zu finden.
Die Tanzform wird deshalb zu den Historischen Tänzen gezählt, weil die
Rekonstruktion nach alten Notizen, Gemälden und Zeichnungen (wie bei
historischen Tänzen oft der Fall) vorgenommen worden ist. Belegbar
überliefert sind lediglich die Musikstücke des Mowashahat, die in
umfangreichen Werken bis heute erhalten sind.
Typische Stil-Elemente des
Mowashahat sind Schleier, Tücher und grazile Arm- und Handbewegungen die
die verspielte Musik untermalen. Arabesken, elegante Drehungen und
fließende Schrittfolgen, sowie formschöne Bühnenbilder und -formationen
machen den besonderen Reiz dieses Tanzstiles aus. Der Mowashahat kann als
Solist und in der Gruppe getanzt werden.
Optisch wird beim Mowashahat
eine Pluderhose mit einer langen Bluse und einer kurzen Weste getragen,
auch bodenlange Kleider eignen sich für den Mowashahat gut. Ein Hut oder
eine Mütze (meist mit Schleier aufgesteckt) und Schuhe sind ein
wesentliches Stilelement und somit essentiell für das Kostüm. Seide,
Brokat und edle Stickereien verzieren die Kostüme ebenso wie
gold-durchwirkte Stoffe. Der Schmuck ist meist aus Gold und wird in Form
von Ketten, Armreifen und Fußbändern getragen. Münzschmuck im
herkömmlichen Sinne wird nur begrenzt eingesetzt.
Quelle: Maharet
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