Mittwoch, 4. April 2012

Kastagnetten

Kastagnetten (sprich „Kastanjetten“, nach dem französischen castagnettes; spanisch: castañuelas) sind paarweise zu spielende Klappern, die besonders zur rhythmischen Begleitung geeignet sind.
Das Perkussionsinstrument besteht aus zwei schalenförmig ausgehöhlten Muscheln (conchas), die normalerweise aus Hartholz gefertigt sind, heute aber oft auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt werden.

Mit dem an einem Ende angebrachten Band, das die beiden Kastagnettenblätter miteinander verbindet, werden die Muscheln an einem Finger (in der Regel am Daumen, früher und bei bestimmten regionalen Tänzen auch heute noch am Mittelfinger) befestigt, und man lässt sie mithilfe der anderen Finger gegeneinander schnellen.

Donnerstag, 22. März 2012

Flamenco-Instrumente - Toque

Die Flamencogitarre (guitarra flamenca)

Die Flamenco-Gitarre wird oft mit einer cejilla gespielt und begleitet den Gesang oder den Tanz. Dabei verwenden die Spieler eine Vielzahl stiltypischer, z.T. äußerst virtuoser Spieltechniken.

Palmas 

Die Begleitung metrisch gebundener Palos erfolgt traditionell durch Klatschen (palmas, von palma, Handfläche). Es gibt zwei Arten von palmas: palmas claras, auch palmas agudas, die laut und hell, und palmas sordas, die leiser und dumpf klingen. Je nach metrischer Position der Schläge unterscheidet man zwischen 'palmas a tiempo' und 'palmas a contratiempo' (auf bzw. nach dem metrischen Puls).

Wenn mehrere Akteure Palmas ausführen, werden die Schlagfolgen zur Intensitätssteigerung häufig miteinander "verzahnt", so dass sogenannte "komplementäre Rhythmen" von hoher Dichte entstehen. Manche Flamencokünstler erreichen einen ähnlichen Effekt, indem sie mit den Lippen einen dem Klang der Palmas ähnlichen Schnalzlaut erzeugen.

Der Cajón 

Als Schlaginstrument dient heute meist der Cajón (auch: Rumbakiste), eine Holzkiste mit einem Schallloch auf der Rückseite und einem durch Schrauben justierbaren Schlagbrett auf der Vorderseite. Im Inneren des Instruments werden auf der Seite des Schlagbretts in der Spannung verstellbare Drähte (meist Gitarrensaiten aus Stahl), bei manchen Modellen auch Glöckchen angebracht, durch die der Spieler dem instrument einen leicht schnarrenden, hellen Klang verleihen kann. Der ursprünglich aus Peru stammende Cajón wurde Ende der 1970er Jahre erstmals im Ensemble des Gitarristen Paco de Lucía benutzt.

Kastagnetten 

Im Flamencotanz werden auch Kastagnetten verwendet - zwei löffelförmige Hölzer, die mit den Fingern der Hand aufeinander geschlagen werden, wodurch rhythmische Figuren gebildet werden.

Caña Rociera 

Die Caña Rociera ist ein Zuckerrohrstück mit Glocken, welches für die traditionelle perkussive Begleitung von Tanz, Gesang und Gitarre im Flamenco benutzt wird.

Quelle: Wikipedia

Dienstag, 20. März 2012

Flamenco

Zwischen Gesang und Tanz herrscht ein komplexes Wechselspiel, das für den ungeübten Zuschauer kaum zu durchschauen ist, aber sehr strengen Regeln folgt. Männer und Frauen tanzen normalerweise allein, also nicht paarweise.

Auf Bühnen werden einstudierte Choreographien vorgetanzt. Dabei werden normalerweise traditionelle Elemente und Schritte verwendet, die nur sehr fortgeschrittene Tänzer und Tänzerinnen spontan im Wechselspiel mit dem Sänger zusammenstellen können. Wenn Flamencotänzer und -tänzerinnen eine klassische Tanzausbildung genossen haben, werden auch Flamencotänze mit neueren Tanzschritten verbunden (z. B. Joaquin Cortés, Israel Galvan).

Samstag, 17. März 2012

Flamenco-Klatschen - Palmas

Palmas bezeichnet im Flamenco das rhythmische Klatschen mit den Händen. Man unterscheidet dabei zwischen dem lauter und heller klingenden Ton (Palmas Fuertes, auch Palmas claras oder Palmas agudas), wenn man mit den Fingern der einen Hand in den Handteller der anderen Hand schlägt und dem dumpfer und zurückhaltender klingenden Ton (Palmas Sordas), den man durch das Schlagen der beiden Handflächen gegeneinander erzeugen kann.

Mehrere Palmeros (so nennt man die Musiker eines Flamenco-Ensembles, die beim gemeinsamen Musizieren den Rhythmus mit dem Klatschen der Hände erzeugen) schaffen durch die Kombination verschiedener Rhythmusvariationen äußerst komplexe Klangbilder.

Sehr traditionell orientierte Flamenco-Ensembles verzichten manchmal auf weitere Percussionsinstumente und setzten lieber mehrere Palmeros ein.

Quelle: Wikipedia

Donnerstag, 15. März 2012

Flamenco-Gesang - Cante

Der cante (Gesang) bildet die Grundlage des Flamenco. Zum cante gesellen sich der Rhythmus (die palmas, das Händeklatschen), der Tanz (baile) und zuletzt die Gitarrenbegleitung.

Der Gesang ist auf Grund seiner arabischen Melismatik und des dorischen Modus für Mitteleuropäer äußerst schwierig zu verstehen. Darüber hinaus werden die oft lokal gebundenen coplas (Gesangsstrophen) in regionalen Dialekten vorgetragen. Man unterscheidet generell den cante grande oder cante jondo vom cante chico, den großen, ernsten Gesang vom unterhaltsamen "kleinen".

Allerdings kann auch ein cante chico, wie etwa die Alegrías, mit großer Inbrunst vorgetragen werden. Typisch für den cante jondo sind u. a. die Siguiriyas, der Taranto, die Soleá (oder Soleares), die Malagueñas. Typische Vertreter des cante chico hingegen sind Alegrías, Bulerías, der Tango flamenco, der Fandango, die Rumba und die Sevillanas.

Viele Texte sind mündlich überliefert und werden wenig verändert. Jedoch findet immer wieder neue Lyrik Eingang in den cante. Themen sind oft der Verlust oder die Unerreichbarkeit der Liebe, das Leid und die Ungerechtigkeit. Aber auch andere Aspekte des Lebens finden ihren Niederschlag.

Der eigentliche Gesang wird oft mit Vokalisen vorbereitet (temple).

Quelle: Wikipedia

Dienstag, 13. März 2012

Musikalische Elemente des Flamenco

Metrik, Rhythmik und Tempo
Die metrische Struktur eines Palo wird compás genannt. Sie kann in der Notation im 12/8-, im 3/4- bzw. 6/8- oder im 4/4- bzw. 2/4-Takt dargestellt werden. Viele Palos erscheinen in dieser Darstellung als alternierende Taktarten (compás alterno), die einen 6/8- und einen 3/4-Takt abwechseln. Dadurch entstehen charakteristische Betonungsmuster, wie z.B. das der Soleá:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
. . | . . | . | . | . |

Die Ausführung des Flamenco kann acompasado (etwa: "n den Takt gebracht") sein, d. h. rhythmisch determiniert, oder libre (frei). Das Tempo eines Stückes variiert zwischen 80 (z. B. Tientos) und 230 (z.B. Bulerías) Viertel-Noten pro Minute.

Tonalität, Melodik und Harmonik 

Viele Palos stehen im sogenannten modo dórico, der nicht mit dem dorischen Modus der Kirchentonarten zu verwechseln ist, sondern der nach der antiken griechischen Tonart gleichen Namens benannt wurde und der in etwa der heute als Phrygisch bezeichneten Tonart entspricht. Außerdem kommen Moll (modo menor) und Dur (modo mayor) als Tonarten vor. Harmonisch wird oft die sogenannte Andalusische Kadenz verwendet.

Formen und Gattungen 

Im Flamenco haben sich mehr als 100 Formen (Palos) (der Musik, des Tanzes oder der Metrik des Textes) etabliert. Allerdings gehören nicht alle flamenkiert gespielten Stücke zum Flamenco (z.B. villancico flamenco). Ein Flamenco-Stück besteht aus verschiedenen Teilen, die, bestimmten Regeln folgend, zeitlich variiert werden können. Diese Teile können z.B. Salida (einleitender Gesang), Copla (Strophe), Macho (Abgesang), Falseta (solistische Passage der Flamencogitarre) oder Remate sein.

Klassifikationen 

Die als ursprüngliche, zigeunerische Gesänge geltenden Palos werden unter dem Begriff cante jondo (oder cante hondo,„tief empfundener Gesang“) zusammengefasst. Dazu wurde zunächst nur die Siguiriya gerechnet, später auch einige andere, ihr oder der Soleá verwandte Palos. Sie werden weiter in cante grande (große, ernste Gesänge) und cante chico (kleine, leichte Gesänge) unterschieden. Cante intermedio bezeichnet Gesänge, die zwischen cante grande und cante chico liegen. Diese Einordnungen sind jedoch traditioneller Natur und nicht bestimmten Merkmalen verpflichtet.

Einige Palos werden als cante de ida y vuelta (etwa: "Gesang, der ausgegangen und wieder zurückgekehrt ist") bezeichnet. Sie wurden von den spanischen Conquistadoren nach Südamerika mitgenommen und kehrten verändert zurück. Dazu gehören Guajira, Colombianas, Milongas und Rumbas.

Wird ein Cante ohne Instrumentalbegleitung dargeboten, so wird er als a palo seco (etwa: "auf trockene Art") bezeichnet.

Quelle: Wikipedia

Mittwoch, 7. März 2012

Silverio Franconetti

Silverio Franconetti auch einfach bekannt als Silverio (* 10. Juni 1831 in Sevilla; † 30. Mai in 1889 in Sevilla) war ein berühmter spanischer Flamenco-Sänger und eine maßgebliche Persönlichkeit im Goldenen Zeitalter (1869 - 1910) des Flamenco. In dieser Zeit entstanden viele musikalische Formen und die Aufführungen verlagerten sich von privaten Veranstaltungen hin zu professionellen Auftritten in Cafés cantante.

Seine Eltern waren Nicolás Franconetti aus Italien und María de la Concepción Aguilar, geboren in Alcalá de Guadaira. Er verbrachte seine Kindheit in Morón de la Frontera und wurde Schneider. Er erlernte Kalé-Lieder durch Zuhören und wurde vom Gypsy-Sänger El Fillo zum Gesang angespornt. Er entschied bald, seinen Beruf als Schneider gegen eine Karriere als Sänger, zuerst in Sevilla und später in Madrid, einzutauschen.

Im Alter von 25 Jahren zog er nach Montevideo, Uruguay wo er als Soldat und Picador lebte. Im Jahr 1864 ging er nach Spanien zurück und nahm seine Karriere als Sänger wieder auf. Zusammen mit Manuel El Burrero eröffnete er ein Café cantante, das ebenfalls El Burrero genannt wurde. Da für El Burrero das geschäftliche, für Silverio aber die künstlerische Qualität entscheidend war, trennten sie sich bald.

Silverio eröffnete sein eigenes Café cantante, das Café de Silverio, in dem er selbst regelmäßig auftrat und in das er die hervorragendsten Flamenco-Künstler seiner Zeit einlud. Sein Café gab in Andalusien und dem restlichen Spanien den Anstoß zur Eröffnung zahlreicher 'Cafés cantante in nur wenigen Jahren.

Silverio wurde stark von El Fillo beeinflusst, von dem er vieles für sein Repertoire lernte. Gemäß der traditionellen Flamencologie passte er diese Lieder seinem eigenen Stil an. Es ist jedoch schwierig irgendeine Flamenco-Form als seine Schöpfung zu deklarieren. Das Lied Cabal de Silverio wird oft El Fillo zugeordnet. Trotz aller Debatten über mögliche Zuordnungen, bleibt er der bekannteste Flamenco-Sänger seiner Zeit.

Der Popularisierung des Flamenco durch die Café cantante wurde vom Folkloristen Demófilo widersprochen, der die erste Biografie von Silverio im Buch Colección de cantes flamencos schrieb. Gemäß Demófilo würde die Popularität der Café cantante früher oder später der Absicht von Silverio widersprechen, das Gypsy-Genre authentisch zu halten.

Quelle: Wikipedia