Zwischen Gesang und Tanz herrscht ein komplexes Wechselspiel, das für
den ungeübten Zuschauer kaum zu durchschauen ist, aber sehr strengen
Regeln folgt. Männer und Frauen tanzen normalerweise allein, also nicht
paarweise.
Auf Bühnen werden einstudierte Choreographien vorgetanzt. Dabei
werden normalerweise traditionelle Elemente und Schritte verwendet, die
nur sehr fortgeschrittene Tänzer und Tänzerinnen spontan im Wechselspiel
mit dem Sänger zusammenstellen können. Wenn Flamencotänzer und
-tänzerinnen eine klassische Tanzausbildung genossen haben, werden auch
Flamencotänze mit neueren Tanzschritten verbunden (z. B. Joaquin Cortés, Israel Galvan).
Der Flamencotanz ist nicht völlig auf die rhythmische Fußtechnik zentriert. Wie z. B. beim Ballett
oder bei orientalischen Tänzen ist beim Flamenco jeder Teil des Körpers
involviert: Oberkörper, Arme, Hände, Finger, ja selbst die
Blickrichtung ist wichtig.
Vor allem die langsamen Passagen verlangen
von einem Tänzer bzw. einer Tänzerin sehr viel Ausdrucksstärke, um die
Spannung aufrechtzuerhalten. Die vielgestaltige Abwechslung zwischen
schnellen Fußtechniken und langsamen Passagen machen den eigentlichen
Reiz und die Schönheit des Flamenco-Tanzes aus. Der baile flamenco
ein sehr bodenverhafteter Tanz, bei dem sich viele Impulse nach unten
richten, also „erdverbunden“ im Gegensatz etwa zur typischen
Ballettfigur, die meist von schwebendener Leichtigkeit durchdrungen ist.
Die Tänzer und Tänzerinnen tragen traditionell Schuhe mit
nägelbeschlagenen Absätzen aus Holz, die dazu dienen, den Rhythmus zu
schlagen. Die Frauen tragen oft Röcke, die einen besonderen Schnitt
haben, da sie beim Tanz eingesetzt werden.
Der große Unterschied im Tanz der Männer zu dem der Frauen ist, dass
bei den Tänzern häufig eckige und zackige Formen eingebaut werden,
während die Tänzerinnen mehr runde Bewegungen zeigen. Außerdem sind die
Hand- und Armbewegungen im Ausdruck sehr unterschiedlich, lassen sich
aber auf dieselbe Grundform zurückführen.
Die verschiedenen Formen
passen sich seit einiger Zeit jedoch immer mehr aneinander an. So gibt
es Tänzer, die z. B. auch mehr Hüftbewegungen einsetzten und die für den
Flamenco so typische Handdrehung (floreos) schon weitgehend der
weiblichen Form angepasst haben.
Figuren des Flamenco-Tanzes sind z. B. Castellana, Escobilla, Desplante, Llamada und Pata.
Quelle: Wikipedia
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