Rune (Uraufführung 14. August 1959) dauert 25 Minuten und ist
ein Tanz für sechs Tänzer (vier Frauen und zwei Männer). Die Musik
stammt von Christian Wolff und kann mit zwei Klavieren oder auch mit
Orchester gespielt werden. Rune besteht aus fünf Teilen zu je ca. 5
Minuten. Cunningham plante hier eine Reihe choreographischer Blöcke, die
er beliebig aneinanderreihen und variieren konnte. In jedem Block von
ca. 5 Minuten sollte sowohl Stille/Stillstand als auch Aktion
stattfinden.
Die Blöcke sollten unverbunden nebeneinander stehen. Da der
erforderliche Probenaufwand jedoch nicht aufgebracht werden konnte,
wurde das Stück in seiner ursprünglichen Konzeption nie verwirklicht. Es
ist das einzige Werk, welches Cunningham – auf ca. 40 beschriebenen
Seiten, während einer Flugreise von Amerika nach Europa – akribisch
genau notiert hatte. Eine Rekonstruktion des Werkes nach seinen eigenen
Aufzeichnungen zu Beginn der 1980er Jahre gestaltete sich dennoch als
äußerst mühsam und schwierig.
Winterbranche (Uraufführung 21. März 1964) ist ein Tanz über das Fallen. Hier hat Cunningham im Vorfeld vieles mit Steve Paxton
ausprobiert. Zusätzlich kam die Idee hinzu, die Tänzer nicht in einer
Art Entrée tanzend auf ihren Platz auf der Bühne zu führen, sondern dass
sie einfach auf ihren Platz gehen, dort tanzen und wieder abtreten
sollten. Das Bühnenbild (Bob Rauschenberg) sollte laut Cunninghams
Vorstellung schwarz gestaltet sein.
RainForest (Uraufführung 9. März 1968) wird von Cunningham als Charaktertanz
bezeichnet. Gleich zu Beginn steht ein langsames Duo, zu dem dann noch
ein weiterer Tänzer hinzukommt. Obwohl nur drei Tänzer agieren, scheint
dieses Stück von sechs Tänzern getanzt zu werden, von denen jeweils nur
drei gleichzeitig sichtbar sind. Die Inspiration für das Bühnenbild
bekam Cunningham von einer Ausstellung, in der Andy Warhol silberne Ballons (Silver Clouds)
in Kissenform platziert hatte.
Cunningham verwendete mit Warhols
Einverständnis diese Kissen, die mit Helium gefüllt wurden und teilweise
mit einer Schnur am Boden fixiert waren, teilweise in unterschiedlichen
Höhen auf der Bühne schwebten. Eine Idee von Warhol, die Tänzer nackt
auftreten zu lassen, wurde von Cunningham nicht realisiert. Cunningham
wollte dennoch so etwas wie "zerrissene Haut" zeigen, was dann von Jasper Johns mit geschlitzten Trikots umgesetzt wurde.
Walkaround Time (Uraufführung 10. März 1968) dauert 49 Minuten
und war von Beginn an für acht Tänzer konzipiert. Es besteht aus zwei
Teilen und einem Entre’acte, welcher ursprünglich aus Relâche
(nie aufgeführt) stammt und hier eingefügt wurde. Die teilweise
wechselnde Musik stammt von David Behrmann. Die Choreografie wurde von Charles Atlas auch verfilmt.
1991 entstand das Stück Beach Birds, welches 2010 in Paris erneut aufgeführt wurde.
Quelle: Wikipedia
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