Mittwoch, 22. Februar 2012

Geschichte des Flamenco III

Einfluss der Gitanos
Ihre Eigenart als umherziehendes Volk bestimmte einerseits, dass die Kalé – auch Gitanos genannt – als Verbindung zwischen der maurischen Minderheit und der städtischen Kultur fungierten. Andererseits widmeten sich viele von ihnen dem andalusischen Gesang und Tanz, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, so dass sie sich mit der Zeit zu den Hauptvertretern der Flamencokunst entwickelten.

Afrikanischer Einfluss
Der mögliche Einfluss, den die schwarzafrikanische Musikkultur unmittelbar auf die andalusische Musik gehabt haben könnte, ist noch wenig untersucht. Die Anwesenheit afrikanischer Sklaven in Sevilla und Cádiz, den beiden Zentren des Überseehandels mit den amerikanischen Kolonien, ist jedenfalls ab dem 15. Jahrhundert belegt.
In der für Teile des afrikanischen Kulturraums typischen polymetrischen Struktur und in der Etymologie der Tanguillos de Cádiz sehen einige Forscher Parallelen.

Hispanoamerikanischer Einfluss
Zwei der wichtigsten Ursprungsorte des Flamenco, Sevilla und Cádiz, hatten über drei Jahrhunderte das Monopol auf den Handel mit Amerika, wodurch ein kulturelle Austausch entstand. Es reichte von der Gastronomie bis zur Architektur und schloss den Flamenco und die cantes mit ein, die daher cantes de ida y vuelta (Gesänge des Hin- und Rückwegs) genannt werden.
Sie reisten mit den ersten spanischen Siedlern nach Amerika, mischten sich mit afrikanischen Elementen und entwickelten sich unabhängig weiter. Mit dem Verlust der Kolonien kehrten sie zurück und verschmolzen zu neuen palos.

Nordspanischer Einfluss
Während des Unabhängigkeitskrieges wurde Cádiz zur Hauptstadt des widerständischen Spanien, so dass das andalusische Liedrepertoire auch eine Beeinflussung durch die nordspanische Musik, insbesondere der Jota aus den Regionen Aragón und Navarra erfuhr. Thematik, Tonalität und Form dieses Einflusses lassen sich in den andalusischen alegrías nachweisen.

Quelle: Wikipedia

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