In der englischen Literatur des 16. Jahrhunderts finden sich Hinweise
zum Jig, die auf einen pantomimischen Tanz mit schnellen Schritten
hindeuten. Ferner gab es im England der elisabethanischen Epoche gab es eine Form der improvisierten Posse, die Jigg
genannt wurde. Sie enthielt gesungene und getanzte Jigs, zu deren Musik
und Tanz wenig bekannt ist. Es ist jedoch bekannt, dass dabei Verse zu
populären Melodien gesungen wurden, die uns teilweise überliefert sind.
In der englischen Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts finden sich mit
Jig überschriebene Variationssätze zu überlieferten Melodien, beispielsweise in Sammlungen wie in William Byrds Fitzwilliam Virginal Book oder in Anthony Holbornes The Cittharn Schoole.
Diese Tänze weisen einen einfachen oder zusammengesetzten Zweiertakt
auf. Charakteristika, die sie eindeutig von anderen schnellen Tänzen
unterscheiden, sind schwer herauszufinden.
Diese frühen Formen des Jig in England galten als vulgär. In Shakespeares Komödie Much Ado About Nothing findet sich das Zitat: „Wooing is hot and hasty like a Scottish jigge.“ Thomas Morley schloss sie 1597 aus seiner Aufstellung der wichtigsten Tanzformen aus; Thomas Mace
schloss sich 80 Jahre später dieser Auffassung an. In Streichersuiten
jener Zeit stehen Jigs nach ernsthafteren Sätzen. In der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts erschienen Jigs, die zum Tanz bestimmt waren, in
verschiedenen Tanzmusiksammlungen.
Bei Henry Purcell finden sich Jigs in seiner Theatermusik und seiner Musik für Tasteninstrumente. Die Jig aus seiner Suite The Fairy Queen
ähnelt rhythmisch den französischen Gigues jener Zeit. Die Abschnitte
aus seinen Jigs waren allerdings tendenziell kürzer als die der Gigues
auf dem Kontinent.
Im frühen 18. Jahrhunderts hatte der Jig seine fragwürdige Reputation
abgelegt. 1711 publizierte Edward Pemberton eine Sammlung von Tänzen
für junge Damen höheren Standes. Sie enthielt vier Jig-Choreographien.
Die Musik steht im 6/4-Takt und ähnelt im Rhythmus den Jigs von Purcell.
Quelle: Wikipedia
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