Samstag, 5. November 2011

Gigue in der Instrumentalmusik

Sowohl die französische Gigue als auch die italienische Giga fanden Aufnahme in die deutsche Instrumentalmusik der Barockzeit. Ab 1657 nahm Johann Jakob Froberger regelmäßig Gigues des französischen Typs in seine Musik auf. In der Folgezeit bevorzugten norddeutsche Komponisten wie Dieterich Buxtehude, Georg Böhm und Johann Kuhnau die französische Gigue. Auch in den Orchestersuiten von Heinrich Ignaz Franz Biber, Georg Muffat, Philipp Heinrich Erlebach, Johann Heinrich Schmelzer und anderen findet sich bevorzugt diese Form. Süddeutsche Komponisten wie Johann Pachelbel hingegen bevorzugten einfachere Gigues ohne Imitationen.

Eine Vielfalt von Satzbezeichnungen, Metrum, Struktur, Takt und Auftakt findet sich in den 42 überlieferten Gigues von Johann Sebastian Bach. Sechs der Stücke sind vom französischen Typ, die anderen sind von italienischer Art oder vermischen die Formen. Ein Teil der Stücke weist Dreierrhythmen auf und ist kontrapunktisch und imitatorisch gesetzt. Ein anderer Teil der Stücke unterteilt die Dreierschläge und ist so komplex, dass ein langsameres Tempo erforderlich ist.

Viele Suiten von Georg Friedrich Händel enden mit einer Giga im italienischen Stil. In seinen Bühnenwerken, beispielsweise in Terpsichore von 1734, finden sich auch Gigues des französischen Typs. Auch von Georg Philipp Telemann gibt es zahlreiche Beispiele, häufig mit der Satzbezeichnung Allegro oder Allegro assai statt Gigue. Eine der bekanntesten Gigues von Telemann ist der 9. Satz seiner Festouvertüre Hamburger Ebb’ und Fluth.

Quelle: Wikipedia

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen