Sonntag, 22. Januar 2012

Merce Cunningham - Werk

Rune (Uraufführung 14. August 1959) dauert 25 Minuten und ist ein Tanz für sechs Tänzer (vier Frauen und zwei Männer). Die Musik stammt von Christian Wolff und kann mit zwei Klavieren oder auch mit Orchester gespielt werden. Rune besteht aus fünf Teilen zu je ca. 5 Minuten. Cunningham plante hier eine Reihe choreographischer Blöcke, die er beliebig aneinanderreihen und variieren konnte. In jedem Block von ca. 5 Minuten sollte sowohl Stille/Stillstand als auch Aktion stattfinden.

Die Blöcke sollten unverbunden nebeneinander stehen. Da der erforderliche Probenaufwand jedoch nicht aufgebracht werden konnte, wurde das Stück in seiner ursprünglichen Konzeption nie verwirklicht. Es ist das einzige Werk, welches Cunningham – auf ca. 40 beschriebenen Seiten, während einer Flugreise von Amerika nach Europa – akribisch genau notiert hatte. Eine Rekonstruktion des Werkes nach seinen eigenen Aufzeichnungen zu Beginn der 1980er Jahre gestaltete sich dennoch als äußerst mühsam und schwierig.


Winterbranche (Uraufführung 21. März 1964) ist ein Tanz über das Fallen. Hier hat Cunningham im Vorfeld vieles mit Steve Paxton ausprobiert. Zusätzlich kam die Idee hinzu, die Tänzer nicht in einer Art Entrée tanzend auf ihren Platz auf der Bühne zu führen, sondern dass sie einfach auf ihren Platz gehen, dort tanzen und wieder abtreten sollten. Das Bühnenbild (Bob Rauschenberg) sollte laut Cunninghams Vorstellung schwarz gestaltet sein.

RainForest (Uraufführung 9. März 1968) wird von Cunningham als Charaktertanz bezeichnet. Gleich zu Beginn steht ein langsames Duo, zu dem dann noch ein weiterer Tänzer hinzukommt. Obwohl nur drei Tänzer agieren, scheint dieses Stück von sechs Tänzern getanzt zu werden, von denen jeweils nur drei gleichzeitig sichtbar sind. Die Inspiration für das Bühnenbild bekam Cunningham von einer Ausstellung, in der Andy Warhol silberne Ballons (Silver Clouds) in Kissenform platziert hatte.

Cunningham verwendete mit Warhols Einverständnis diese Kissen, die mit Helium gefüllt wurden und teilweise mit einer Schnur am Boden fixiert waren, teilweise in unterschiedlichen Höhen auf der Bühne schwebten. Eine Idee von Warhol, die Tänzer nackt auftreten zu lassen, wurde von Cunningham nicht realisiert. Cunningham wollte dennoch so etwas wie "zerrissene Haut" zeigen, was dann von Jasper Johns mit geschlitzten Trikots umgesetzt wurde.

Walkaround Time (Uraufführung 10. März 1968) dauert 49 Minuten und war von Beginn an für acht Tänzer konzipiert. Es besteht aus zwei Teilen und einem Entre’acte, welcher ursprünglich aus Relâche (nie aufgeführt) stammt und hier eingefügt wurde. Die teilweise wechselnde Musik stammt von David Behrmann. Die Choreografie wurde von Charles Atlas auch verfilmt.

1991 entstand das Stück Beach Birds, welches 2010 in Paris erneut aufgeführt wurde.

Quelle: Wikipedia

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