Samstag, 26. November 2011

Martha Graham

Martha Graham (* 11. Mai 1894 im Allegheny County, Pennsylvania; † 1. April 1991 in New York) war eine US-amerikanische Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. Sie gilt in der Fachwelt als die entscheidende Neuerin des Modern Dance und war eine der bedeutendsten Choreografinnen des 20. Jahrhunderts.

Martha Graham war die älteste Tochter neben zwei weiteren Schwestern von George Graham, einem Arzt für Psychiatrie, und von Jane (Jenny) Beers. Nach dem Tode ihres Vaters begann sie 1916 mit einer Tanzausbildung in Los Angeles bei der Denishawn School und schloss sich danach auch der Denishawn Company an. Denishawn wurde von Ruth St. Denis und Ted Shawn geleitet, wo noch das klassische Ballett unterrichtet wurde. Auf Einladung von Rouben Mamoulian lehrte sie dann ab 1925 an der Eastman School of Music in Rochester bei New York und ab 1930 am Cornish College of the Arts. Bis dahin war ihr Stil noch eklektizistisch und romantisch, was sich aber bald mit ihrem eigenen Studio in New York ändern sollte.


1926 gründete sie in Manhattan die Martha Graham School of Contemporary Dance, aus der später die Martha Graham Dance Company hervorging. Hier nun revolutionierte Graham das klassische Ballett, indem sie die Formen des Tanzes nicht mehr einem standardisierten Bewegungsablauf unterordnete, sondern dem Gefühl und der Emotion den bedingungslosen Vorrang vor der Bewegung gab. In immer neuen Versuchen der Selbsterforschung baute sie schließlich ihr Spektrum der Tanztechniken auf den elementaren Bestandteilen von Anspannung und Entspannung sowie der Atmung auf. Ihre mittlerweile selbst standardisierte „Martha-Graham-Technik“ zeichnet sich durch kraftvolle, dynamische, schroffe und spannungsgeladene Motorik und Bewegungen aus. Die Ballettkunst von Martha Graham war überdies auch inspiriert von einer breiten Vielfalt kultureller Einflüsse wie der modernen Malerei, der amerikanischen Pionierzeit, den religiösen Zeremonien der indianischen Ureinwohner und von der griechischen Mythologie.

Sie arbeitete mit Künstlern anderer Provenienz zusammen wie etwa mit den Komponisten Aaron Copland, Samuel Barber und ihrem Mentor Louis Horst. Auch Bildhauer wie Isamu Noguchi und Modedesigner wie Halston, Donna Karan und Calvin Klein arbeiteten bei ihren Projekten mit. Stars des klassischen Balletts wie Margot Fonteyn, Rudolf Nurejew und Mikhail Baryshnikov (1987 bis 1989) tanzten in ihren Stücken. Daneben unterrichtete sie auch bekannte Schauspieler wie Bette Davis, Kirk Douglas, Madonna, Liza Minnelli, Gregory Peck und Tony Randall. Ihre berühmtesten Schüler waren die Choreografen Merce Cunningham, Paul Taylor und Twyla Tharp. 1934 bis 1938 leitete sie, neben Doris Humphrey, Charles Weidmann und Hanya Holm die Bennington School of Dance in Bennington (Vermont). Während der sommerlichen Bennington Festivals zeigten sie ihre neuesten Tanzprogramme. Merce Cunningham und Erick Hawkins kamen 1939 bis 1942 nach Bennington und wurden Solotänzer in ihrer Company. Noch heute versammeln sich alljährlich bei diesem «Contemporary Dance Festival» sieben Wochen lang alle wichtigen Vertreter des Modern Dance.

In ihrer über 60 Jahre währenden Bühnenarbeit schuf Graham 181 Werke. Im Alter von 75 Jahren gab sie zu ihrem großem Bedauern ihre letzte eigene Tanzvorstellung. Noch mit 96 Jahren choreografierte sie ihre Tanzstücke.

Quelle: Wikipedia

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