Donnerstag, 13. Oktober 2011

Tanz im alten Ägypten

Die eindeutigsten und beeindruckendsten Bildnisse tanzender Frauen finden sich auf alten ägyptischen Wandmalereien. Die Merkmale der ägyptischen Malerei sind im Wesentlichen aus Funden in Grabkammern der Pharaonenfamilien und hoher Beamter bekannt. Schon in der Vorgeschichte Ägyptens wurden Felsbilder und keramische Malereien hergestellt.

Die Ägypter waren ein sehr auf das Jenseits ausgerichtetes, religiöses Volk, gleichzeitig aber auch dem Diesseits zugewandt. Kaum ein anderes Volk der Weltgeschichte hat sich so intensiv mit dem Tod auseinandergesetzt. Gleichzeitig waren die alten Ägypter dem Diesseits nicht abgewandt und lebten durchaus lebens-, liebes- und körperbejahend.

Im religiösen Kult und bei Festen weltlicher Art spielte der Tanz im alten Ägypten eine große Rolle. Es gab strengere und lebhaftere sowie ekstatisch-akrobatische Tanzformen. Die Tänzer(innen) waren BerufstänzerInnen. Den Tanz als Element einer Paarbeziehung gab es nicht, man ließ gewissermaßen tanzen. Das Kostüm der auf den Wandmalereien dargestellten Tänzerinnen war praktisch kaum vorhanden, oder auf einen plissierten Baumwollhüftschal, manchmal nur eine Perlenkette die um die Hüfte gebunden wurde, beschränkt. Tanzbeschreibungen sind nicht überliefert. Auf einigen Waldmalereien kann man noch einzelne Bewegungen der Tänzerinnen erkennen und die zur Begleitmusik benutzten Instrumente Sistrum, Flöte, Zimbel (oder Cymbal) und Trommel.

Wie sich der „ägyptische“ Tanz durch die verschiedenen Reiche unter den verschiedenen Dynastien veränderte ist nicht überliefert. Auch ist nicht überliefert, ob er sich überhaupt veränderte. Da die ägyptische Malerei vor allem Szenen aus dem Leben privilegierter Menschen darstellte, sind auch die abgebildeten Tanzszenen nur ein winziger Eindruck eines Tanzes der nicht allen Menschen zugänglich war. Der alt-ägyptische Tanz, dessen Schritte, Bewegungen und Musik nicht schriftlich überliefert wurde, darf auch nicht pauschal als "Tanz des Volkes" oder gar Vorläufer des heutigen Bauchtanzes aufgefasst werden. Hierzu fehlen vor allem Quellen und gesicherte Forschungsergebnisse.

Dass sich im ägyptischen Volk andere Tänze entwickelten, als in der privilegierten Oberschicht, ist sehr wahrscheinlich. Diese Tänze wurden nicht durch Malerei festgehalten, daher bleiben diese Quellen der Forschung verschlossen. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass der orientalische Tanz mehr in den "Tänzen des Volkes" seine Wurzeln hat, als in der abgeschotteten Welt des Adels, reicher Beamter und des Priestertums.

Die Darstellungen von Tänzerinnen in den ägyptischen Grabkammern, werden oft von heutigen Tänzerinnen nachempfunden, ohne die dargestellten Kostümierungen der Tänzerinnen zu übernehmen. Bei diesen Tanzinterpretationen werden auch babylonische und ägyptische Göttinnen und deren Mythen für "orientalische Tanzinterpretationen" benutzt. Ebenso werden die Symbole (die Krone der Hathor, die Flügel der Isis) und die Tiere von Göttinnen im Tanz eingesetzt (siehe auch: Schlangentanz, pharaonischer Tanz).

Quelle: Wikipedia

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