Es gibt viele präantike Figurinen, Reliefs und Höhlenmalereien
die überraschenderweise eine ganz typische Armhaltung des
orientalischen Tanzes zeigen. Beide Arme sind sichelförmig über den Kopf
erhoben. Diese typische Tanzpose gibt es natürlich auch in anderen
Tänzen und überall auf der Welt tanzte der frühe Homo sapiens.
Damit sind diese Figurinen oder Reliefs kein Beweis, dass der
orientalische Tanz aus sehr frühen Geburts-, Initiations- oder
Fruchtbarkeitstänzen hervorging und seine „typische“ Haltung über
Jahrtausende bewahrte. Es gibt bis heute auch keinen gegenteiligen
Beweis für diese Theorie.
Aus dem Jungpaläolithikum
und späteren Zeiten finden sich viele weibliche Figuren, sowie Reliefs
von Frauen oder Göttinnen. Ab etwa 28.000 bis vor 21.000 Jahren findet
sich das Gravettien, als Fruchtbarkeitssymbole (oder Göttinnen?) gedeutete Figuren wie die Venus von Willendorf
deuten auf religiöse Vorstellungen hin. Einige Theorien wollen hier
eine sehr frühe Verehrung der Weiblichkeit oder der Leben gebärenden
Frau, bzw. einen matriarchalen Kult oder ein frühes Matriarchat
erkennen. Beweise für Matriarchate in frühen archaischen Kulturen wurden bisher nicht gefunden. Für Vertreter der Frauenbewegung, insbesondere des differentialistischen Zweiges, bedeutet das Matriarchat im besonderen eine Zeit der Ur- und Frühgeschichte,
in der die Frauen kulturschöpfend und prägend gewesen sind, aber nicht
geherrscht haben. Es herrscht heute bei Historikern wie bei
Feministinnen Einigkeit darüber, dass es Gesellschaften mit
Frauenherrschaft nicht gegeben hat (siehe dort).
Erste dreidimensionale Skulpturen
aus dieser Zeit zeigten meistens weibliche Figuren mit stark
hervorgehobenen Geschlechtsmerkmalen wie großen Brüsten und breitem
Becken oder aber Jagdtiere. Hergestellt wurden sie aus Stein und Ton,
wahrscheinlich aber auch leichter vergänglichem Material wie Holz oder
Knochen. Dabei wurden manche Details bei den weiblichen Statuetten
nicht oder fast nicht ausgeführt, so etwa Gesichter, Arme und Beine.
Einige Forscher interpretieren die Darstellungen als
Fruchtbarkeits-Göttin (Erdmutter), eventuell auch als Hinweis auf ein vorherrschendes Matriarchat,
sicher aber sind es keine realen Portraits. Man kann davon ausgehen,
dass die durchschnittliche normale Steinzeitfrau keine Chance hatte,
derartige ausgreifende Formen anzunehmen.
Einige Theorien möchten diese Funde und Malereien als Verehrungsbeweise des Ur-Weiblichen bzw. einer frühen Göttin,
gerne mit dem als "ur-weiblichsten Tanz" bezeichneten orientalischen
Tanz in Verbindung bringen, um damit auch die spirituelle Kraft des
orientalischen Tanzes zu bekräftigen, der damit eine
jahrzehntausendealte Geschichte bekommen würde.
Auch diese Theorien sind nur Mutmaßungen.
Quelle: Wikipedia
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