Mata Hari war der Künstlername der niederländischen Tänzerin Margaretha Geertruida Zelle (* 7. August 1876 in Leeuwarden; † 15. Oktober 1917 in Vincennes). Während ihrer Ehe verwendete sie auch die Namen Marguerite Campbell und Lady Gretha MacLeod. Als Spionin für den deutschen Geheimdienst führte sie den Decknamen H 21.
Mata Hari war in der Zeit vor und während des Ersten Weltkrieges als exotische Nackttänzerin und exzentrische Künstlerin berühmt. Daneben gilt sie heute als bekannteste Spionin aller Zeiten. Sie wurde am 25. Juli 1917 wegen Doppelspionage und Hochverrats von den Richtern eines französischen Militärgerichts zum Tode verurteilt und am 15. Oktober 1917 hingerichtet.
Unklar ist bis heute, ob sie tatsächlich die raffinierte
Doppelagentin war, wie in dem Urteil dargestellt – oder ein willkommenes
Bauernopfer des französischen Militärgerichts, weil die Kriegsbegeisterung merklich nachließ und ein Sündenbock
für die Niederlagen und Verluste hilfreich schien. Dies wird sich, wenn
überhaupt, erst 2017 – einhundert Jahre nach ihrem Tod – endgültig
klären, wenn die französischen Gerichtsakten geöffnet werden. Dass Mata
Hari, vermutlich im Spätherbst 1915, in den Dienst des deutschen
Geheimdienstes trat, ist heute unstrittig. Aus den zeitgenössischen
Akten des britischen Geheimdienstes MI5, die am 21. Januar 1999 freigegeben wurden und nun im Britischen Nationalarchiv öffentlich zugänglich sind,
geht jedoch hervor, dass sie offenbar keine wesentlichen Geheimnisse an
die Deutschen verraten hat. Derzeit scheint es, als habe Mata Hari am
Ende ihrer Tanzkarriere mit einer kläglich-naiven, bedeutungslosen
Informationstätigkeit ihr drohendes Schicksal, als Künstlerin in
Vergessenheit zu geraten und unter akuter Geldnot zu leiden, abzuwenden
versucht und dabei die Gefährlichkeit ihres Handelns nicht erkannt.
Die deutsche Kriegspropaganda, die den Fall ausschlachtete, bezeichnete sie als „Opfer des französischen Kriegswahns“
und läutete mit dem politischen Finale des Idols seine
dramatisch-romantische Verklärung ein. Mata Haris abenteuerliches Leben
und ihr tragisches Ende stehen bis heute im Mittelpunkt zahlreicher
Romane, Theaterstücke und Filme. Ihre Lebensgeschichte war bislang Stoff
für über 250 Bücher und ein Dutzend Filme. Die Quellenlage ist jedoch nach wie vor dünn, basiert doch nur ein Bruchteil dieser Bücher und Filme auf verlässlichen Quellen.
Quelle: Wikipedia
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